Handel: Goldpreis ist so hoch wie noch nie | ABC-Z

Der Goldpreis
hat den dritten Handelstag in Folge einen Höchststand erreicht. Größter
Preistreiber bleibt die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA, wobei
Anleger sogar verstärkt auf eine große Zinssenkung durch die
US-Notenbank Fed um 0,50 Prozentpunkte spekulieren.
Am Morgen stieg der Preis für eine Feinunze
(etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bis auf 3.659,36 US-Dollar und war damit so hoch wie noch nie. Auch in Euro erreichte die Notierung ein
Rekordhoch bei 3.107 Euro.
Seit Monatsbeginn befindet sich der Goldpreis
im Höhenflug. Seit Anfang des Jahres summiert sich der Wertzuwachs auf
etwa 40 Prozent. Die Flucht von Anlegern in sichere Anlagen hat für
eine stärkere Nachfrage nach dem Edelmetall gesorgt. Gründe sind
geopolitische Risiken durch den russischen Angriffskrieg gegen die
Ukraine, die aggressive Zollpolitik der US-Regierung, fortgesetzte
Goldkäufe durch Staaten wie Indien und China sowie zuletzt die Aussicht
auf eine Zinssenkung in den USA.
Spekulationen über sinkende Zinsen in den USA
Die Spekulation auf sinkende US-Zinsen nahm
Fahrt auf, nachdem Fed-Chef Jerome Powell auf der Notenbankkonferenz in
Jackson Hole im August seine Bereitschaft zur Lockerung der Geldpolitik
bei der nächsten Zinsentscheidung kommende Woche deutlich gemacht hatte.
Für Auftrieb beim Goldpreis
sorgte auch die Schwäche des Dollars, die auf die verstärkte
Spekulation auf sinkende Zinsen folgte. Da Gold auf dem Weltmarkt
überwiegend in US-Dollar gehandelt wird, macht ein schwacher Dollar das
Edelmetall außerhalb des Dollarraums günstiger, was die Nachfrage
verstärkt.
Zuletzt schrieb die Investmentbank Goldman Sachs sogar, dass der Goldpreis
noch viel höher steigen könnte – bis auf fast 5.000 Dollar die Unze.
Dies sei aber nur zu erwarten, wenn die Unabhängigkeit der US-Notenbank
Fed durch die Attacken von US-Präsident Donald Trump beeinträchtigt
werde und Anleger einen Teil ihrer Bestände an Staatsanleihen in Gold
umschichteten.