Anne Weber über unser Verhältnis zum Sternenhimmel | ABC-Z
Es ist Nacht. Die uns umgebende Nacht ist endlos und überall, auch bei Tag. Unter unseren Füßen, über unseren Köpfen und rings um uns her weitet sich ein hunderttausendfach und zugleich noch nie gesehener Sternenhimmel, und während dieser Himmel in rasendem Schneckentempo entflieht, entstehen andere, die von dem ersten, dessen Platz sie einnehmen, nichts wissen, und diese neuen Himmel eilen ihrerseits einem Woanders entgegen, wo sie in ihrem Element sind, die Monde schlagen die Spitze ihrer Sichel ins schwarze Fleisch des Firmaments, die Sonnen werfen sich in die Brust und klimpern mit ihren Goldstücken, die Meteoriten leben ihr Leuchtkäferleben und kehren alsdann in die Anonymität zurück. Wir heben den Blick, und durch unsere geweiteten Pupillen gleitet das Universum in uns hinein, die Milchstraße trinken wir wie ein großes Glas Vollmilch.