Seenfest am Orankesee verspricht bunte Show – und feiert das Ehrenamt | ABC-Z

Tanz, Trapezkunst, Theater, Zauberei, Livemusik, Feuershow und ein Kinderfest: Das jährliche Seenfest am Orankesee in Alt-Hohenschönhausen ist nicht nur für viele Lichtenberger ein Highlight, sondern auch für Besucher aus ganz Berlin. An diesem Sonnabend werden wieder tausende Gäste erwartet.
Ab 13 Uhr öffnen sich die Tore des Strandbades. Die Show beginnt dann unter anderem mit einer Parade aller Künstlerinnen und Künstler durch die Gertrudestraße, bevor das Programm an drei Spielorten im Strandbad startet. Auf der Wiese wird dann Artistik, Zauberei und Comedy geboten, auf dem Sandstrand ist die Licht- und Feuershow zu sehen und auf der Hauptbühne findet das Musikprogramm statt. Parallel gibt es verschiedene Angebote für Kinder. „Für viele Familien ist das jährliche Seenfest schon ein Muss zum Sommerausklang geworden“, bilanziert Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU).
Seenfest am Orankesee: Förderverein begeht 20. Jubiläum
Doch in diesem Jahr gibt es einen weiteren Grund zum Feiern. Der Förderverein Obersee & Orankesee, der das Seenfest ehrenamtlich organisiert, feiert 20. Jubiläum. 2005 gründete sich der Verein – damals mit der Kernaufgabe, den Orankesee, den Obersee und die Natur drumherum zu schützen. „Als zweite Aufgabe hat sich der Verein das Ziel gesetzt, die Nachbarschaft zu vernetzen und jährlich ein gemeinsames Fest zu organisieren“, erklärt der Vereinsvorsitzende Björn Döring. „Das ist über die Jahre Stück für Stück gewachsen.“ Mittlerweile sei das Ziel, Kultur, Natur und Nachbarschaft miteinander zu verbinden.
Bereits im letzten Jahr wurde der Orankesee beim Seenfest in buntes Licht gehüllt.
© Förderverein Obersee & Orankesee | Oliver Pasieka
Seit 2016 organisiert Döring gemeinsam mit Pressesprecherin Nikola John und 80 bis 100 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern das Seenfest. „Aber zum ersten Mal in diesem Jahr bespielen wir fast das gesamte Areal“, erklärt Döring. „Bei der Größe des Festes und dem vielen Aufwand finde ich es immer wieder erstaunlich, dass am Ende alles klappt“, gesteht er. Das sei alles dem Engagement der Ehrenamtlichen zu verdanken, „die viele Stunden ihrer Freizeit opfern.“
Gemeinschaft wehrt sich gegen rechte Schmierereien
Das Engagement für den Kiez, sagt Döring, sei gerade zur aktuellen Zeit so wichtig wie nie. „Mit dem Verein wollen wir auch die Gemeinschaft stärken und eine Möglichkeit für Anwohner schaffen, sich zu begegnen und zu unterhalten.“ Wie wichtig das ist, zeigte sich zuletzt, als plötzlich verstärkt Schmierereien aus dem rechtsradikalen Milieu im beschaulichen Kiez auftauchten. „Zum Glück waren diese Schmierereien nie lange zu sehen, weil viele Menschen aus der Nachbarschaft sofort aktiv geworden sind und die Parolen und Symbole übermalt haben.“
Der Kiez sei mittlerweile viel internationaler geworden, das soll sich auch im Programm des Seenfestes widerspiegeln. Neben Künstlern und Initiativen aus dem Kiez treten auch wieder internationale Acts auf. Außerdem soll das Fest für möglichst viele Gäste zugänglich gemacht werden – „unabhängig von sozialen Barrieren“, erklärt Döring.
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Kostenlos ist das Fest allerdings nicht. Erwachsene zahlen sechs Euro im Vorverkauf und acht Euro an der Tageskasse. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt. Die Eintrittsgelder seien allerdings nur ein kleiner Beitrag zur Kostendeckung. Hauptsächlich wird das Fest aus privaten Spenden, Mitgliedsbeiträgen und einer Förderung des Bezirksamtes finanziert.
„Hinzu kommen die vielen nicht vergüteten Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder“, sagt Döring. Die seien mindestens genauso viel wert. Und darauf ist er am 20. Geburtstag des Fördervereins auch stolz.
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