Wirtschaft: Logistiker erwarten steigende Kosten | ABC-Z

Das Klima hat sich wieder eingetrübt und der Wert ist erneut knapp unter die Nulllinie gesunken. Grund dafür ist laut SCI Verkehr die „schlechter bewertete saisonale Geschäftslage und der ebenfalls zurückgehende Optimismus“. Nach einer Phase moderater Kostensteigerungen würde auch die aktuellen Ergebnisse wieder auf einen leichten Anstieg hindeuten – möglicherweise in Folge steigender Dieselpreise im Juli 2025. Dies erhöhe den Druck auf die Logistikunternehmen. Mit Blick auf die kommenden Monate erwarten die befragten Logistikunternehmen eine insgesamt ausgewogene Ertragssituation. Das SCI-Logistikbarometer ist ein regelmäßig ermittelter Indikator, der die brancheninterne Wirtschaftslage und -zukunft zeigt.
Die aktuelle Geschäftslage in der Transport- und Logistikbranche wurde im Juli 2025 von den Unternehmern mehrheitlich als stabil bewertet (69 Prozent). Während jeder Vierte von einer schlechten Lage berichtet, beschreiben 6 Prozent die Geschäftslage als gut. Die Einschätzungen zur Entwicklung im Juni fallen rückblickend exakt gegenteilig aus: Zwar wird die Lage ebenfalls mehrheitlich unverändert beurteilt, jedoch berichten hier 6 Prozent von einer Verschlechterung und 38 Prozent von einer Verbesserung. Damit wurden die im SCI-Logistikbarometer Juni 2025 formulierten Erwartungen weitestgehend erfüllt. Für das kommende Quartal prognostizieren die Unternehmen eine stabile Geschäftslage mit positiven Tendenzen.
Eine Mehrheit von über 90 Prozent der befragten Unternehmen im Logistiksektor meldete im Juni stabile Kosten und erwartete dies auch für die folgenden drei Monate. Laut der aktuellen Erhebung war dieser Optimismus offenbar nicht vollends gerechtfertigt. Zwar berichten knapp drei Viertel der Befragten für den letzten Monat tatsächlich von einem konstanten Kostenniveau, jedoch musste gleichwohl ein Viertel mit steigenden Kosten kalkulieren. Kostensenkungen konnte keiner der Betriebe realisieren. Mit Blick auf die kommenden drei Monate erwartet die Branche keine wesentlichen Veränderungen: Laut Einschätzung der befragten Logistiker bleiben die Kosten – auf erhöhtem Niveau – unverändert oder steigen weiter an.
Während die Kosten im Vormonat tendenziell angestiegen sind, blieb das Preisniveau laut dem SCI-Logistikbarometer stabil – mehrheitlich berichten die Unternehmer von gleichbleibenden Preisen. Für die kommenden drei Monate erwarten die Befragten weiterhin überwiegend eine stabile Preissituation. Mit 74 Prozent ist deren Anteil allerdings gegenüber Juni um 12 Prozentpunkte gesunken. Entsprechend von 14 Prozent auf 26 Prozent angestiegen ist der Anteil der Optimisten, die Preissteigerungen für möglich halten. Vor dem Hintergrund der erwarteten stabilen Kostenentwicklung wird für die nahe Zukunft eine ausgewogene Ertragssituation der Unternehmen prognostiziert.
Die Wartezeiten an den Rampen sind binnen Jahresfrist weiter zurückgegangen. Der Anteil der Befragten, die Wartezeiten von höchstens 30 Minuten angeben, liegt aktuell bei 52 Prozent (2024: 46 Prozent). Demgegenüber berichten nur noch 30 Prozent der Befragten von Wartezeiten über einer Stunde – 2023 betrug dieser Wert noch 80 Prozent. Damit bestätigt sich der Trend zu kürzeren Abfertigungszeiten, was auf eine insgesamt effizientere Abwicklung des Warenumschlags hinweist. Neben der reinen Dauer der Wartezeiten an den Rampen wurde in der Befragung ergänzend nach den zentralen Ursachen gefragt. Auffällig ist, dass die 2023 vor allem genannte Personalknappheit erneut den Spitzenplatz einnimmt. Der Engpass an Be- und Entladepersonal rückt damit wieder stärker in den Vordergrund – trotz Fortschritten bei Digitalisierung und Automatisierung sowie insgesamt rückläufiger Transportmengen.