Bundeskanzler: Merz lädt Die Schwarzen-Spitze inmitten wachsender Kritik ins Kanzleramt | ABC-Z

Bundeskanzler Friedrich Merz hat die CDU-Spitze inmitten von Spannungen innerhalb der Partei und sinkenden Umfragewerten zu einem Gespräch im Kanzleramt empfangen. Wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Parteikreise berichtet, ging es bei dem Treffen um die Lage und Zusammenarbeit in der Koalition mit der SPD sowie die Stimmung in der Bevölkerung. Zuerst hatte die Bild-Zeitung über das Treffen berichtet.
An dem für 21 Uhr angesetzten Treffen im Kanzleramt nahmen CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sowie die stellvertretenden Parteivorsitzenden Karin Prien, die auch Bundesbildungsministerin ist, sowie Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Agrarstaatssekretärin Silvia Breher und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann teil. Diese Teilnehmer waren auch auf Fotos der Bild-Zeitung zu sehen.
Aus dem Umfeld von Merz hieß es, der Kanzler treffe sich regelmäßig mit seinen stellvertretenden Parteivorsitzenden. Ein Regierungssprecher sagte, der Kanzler sei zur Vorbereitung der geplanten Videoschalten zur Ukraine im Kanzleramt und auf Abruf für entsprechende Vorgespräche. Bei dieser Gelegenheit habe er sich mit einigen Personen aus seinem Führungsumfeld ausgetauscht.
Zuletzt sah sich der Bundeskanzler mit mehreren Krisen in seiner Regierungskoalition konfrontiert. Nach der gescheiterten Richterwahl hatte die SPD deutliche Kritik an der Union geübt. SPD-Fraktionschef Matthias Miersch fordert seinen Koalitionspartner zu mehr Verlässlichkeit auf.
Wegen der umstrittenen Entscheidung des Bundeskanzlers zu einem Teilexportstopp für Rüstungsgüter an Israel war außerdem auch innerhalb der Union selbst der Unmut über den Kurswechsel und die Kommunikation der Entscheidung gewachsen. Offenbar wollen die Fraktionsvorsitzenden der Union deswegen um ein persönliches Gespräch mit dem CDU-Chef bitten. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf Mitglieder der Fraktionsvorsitzendenkonferenz.
Laut einer Umfrage der ARD sind nur noch 32 Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger mit dem Bundeskanzler zufrieden. Auch die Zufriedenheit mit der Regierungskoalition hat demnach abgenommen.