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Sorge um Zehntausende Stellen: Schweiz durchlebt jetzt ein “Horrorszenario” im Zollstreit | ABC-Z


Sorge um Zehntausende Stellen

Schweiz durchlebt jetzt ein “Horrorszenario” im Zollstreit

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Die USA belegen die Schweiz mit einem der höchsten Zollsätze bei ihrem globalen Rundumschlag. Auch der Versuch der Alpenrepublik, in letzter Sekunde einen Deal zu machen, scheitert. Die Wirtschaft spricht von düsteren Aussichten angesichts der auf sie zukommenden Belastungen.

Seit einigen Stunden gelten für die Schweiz so hohe US-Zölle wie kaum für ein anderes Land: 39 Prozent. Der Schweizer Industrieverband der Tech-Industrie, Swissmem, spricht von einem “Horrorszenario”. “Bleibt diese horrende Zollbelastung bestehen, ist das Exportgeschäft der Schweizer Tech-Industrie in die USA faktisch tot – insbesondere angesichts deutlich tieferer Zölle für die Konkurrenz aus der EU und Japan”, schreibt der Verband auf X. Das Schweizer Kabinett will am Nachmittag zu einer Krisensitzung zusammentreffen.

Der Wirtschaftsverband Economiesuisse verlangte weitere Verhandlungen. “Eine möglichst rasche Einigung zur Reduktion der Zölle ist dringend”, schreibt er. Zudem seien Maßnahmen nötig, um den Wirtschaftsstandort zu stärken.

Bundespräsidentin und Finanzministerin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin waren noch persönlich nach Washington gereist, sind aber am Morgen mit leeren Händen zurückgekehrt. Sie konnten auf ihren am Dienstag hastig arrangierten Besuch nur mit Außenminister Marco Rubio sprechen. Der ließ anschließend verlauten, es sei um Verteidigungskooperation gegangen und “eine faire und ausgeglichene Handelsbeziehung, die dem amerikanischen Volk zugutekommt”.

Die USA sind, nach der EU, der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Rund 18 Prozent der Ausfuhren gingen im vergangenen Jahr über den Atlantik. Die Industrie fürchtet bei 39 Prozent Zöllen um Zehntausende Arbeitsplätze. US-Präsident Donald Trump argumentiert mit dem hohen Defizit im Warenhandel von rund 39 Milliarden Franken. Zusammen gesehen mit dem Dienstleistungshandel ist es etwa halb so hoch.

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