“Große Fortschritte”: Trump: Treffen von Witkoff und Putin verlief “hochproduktiv” | ABC-Z

“Große Fortschritte”
Trump: Treffen von Witkoff und Putin verlief “hochproduktiv”
06.08.2025, 20:46 Uhr
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Zum fünften Mal reist Trumps Sondergesandter Witkoff nach Moskau und spricht mit Putin über ein Ende des Ukraine-Krieges. Der Kreml sieht im Anschluss eine “nützliche und konstruktive Unterhaltung”. Substanzielles wird zwar nicht bekannt. Aber Washington plant wohl neue Sanktionen.
Das Treffen des US-Sondergesandten Steve Witkoff mit Kreml-Chef Wladimir Putin ist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump “hochproduktiv” verlaufen. “Es wurden große Fortschritte erzielt”, schrieb Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social. Er habe bereits einige europäische Verbündete über die Ergebnisse des Treffens informiert. “Alle sind sich einig, dass dieser Krieg beendet werden muss, und wir werden in den kommenden Tagen und Wochen darauf hinarbeiten”, fügte Trump hinzu.
Der Republikaner hatte seinen Sondergesandten Witkoff beauftragt, Druck auf Russland zu machen. Witkoff kam zum fünften Mal seit Februar mit Putin zusammen. Nach dem Treffen in Moskau hatte der Kreml von einer “nützlichen und konstruktiven Unterhaltung” gesprochen. Beide Seiten hätten ihre Positionen zur Ukraine “signalisiert”.
Trump räumte jedoch ein, dass der Konflikt aller Voraussicht nach über die von ihm gesetzte Frist für einen Waffenstillstand mit der Ukraine hinaus andauern werde. Der US-Staatschef hatte Putin bis Freitag Zeit gegeben, um einen Waffenstillstand mit der Ukraine zu erreichen, und damit die ursprünglich festgelegte Frist von 50 Tagen verkürzt.
Trump rief den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kurz nach dem Ende des Treffens zwischen Putin und Witkoff an. An der Telefonkonferenz seien auch europäische Spitzenpolitiker beteiligt gewesen. Trump berichtete der Runde über den Inhalt des Gesprächs und informierte über die nächsten Schritte, wie eine mit dem Gespräch vertraute Person mitteilte.
Selenskyj schrieb nach dem Telefonat mit Trump auf X: “Unsere gemeinsame Position mit unseren Partnern ist absolut klar – der Krieg muss beendet werden. Und das muss auf ehrliche Weise geschehen. Die europäischen Staats- und Regierungschefs nahmen an dem Telefonat teil, und ich bin jedem einzelnen von ihnen für ihre Unterstützung dankbar.”
USA gehen gegen Kreml-Partner vor
Außenminister Marco Rubio sagte zu Reportern, dass die Regierung möglicherweise noch heute bekannt geben werde, wie sie auf Russland reagieren werde. “Wir werden im Laufe des Tages weitere Gespräche führen, und dann wird es hoffentlich bald einige Ankündigungen geben”, sagte er. “Vielleicht positive, vielleicht auch nicht.” Russland wolle weiterhin mit den USA über ein Abkommen verhandeln.
Ein Vertreter des Weißen Hauses erklärte zudem, dass die USA bis zum Freitag wahrscheinlich neue, schwerwiegende Sekundärsanktionen gegen Länder verhängen würden, die russische Energie kaufen. Im Tagesverlauf hatte Trump bereits die Zölle für Indien auf 50 Prozent verdoppelt. Grund für diese sogenannten Sekundärsanktionen seien die anhaltenden Käufe russischen Öls durch Indien, erklärte das Weiße Haus.
In einem Trump-Dekret zu den neuen Zöllen heißt es, Indien importiere “direkt oder indirekt Öl aus der Russischen Föderation”. Der ab morgen geltende Zollsatz für Indien von 25 Prozent werde deshalb um einen Strafzoll von 25 Prozent ergänzt. Der Aufschlag wird in drei Wochen fällig.
Mit Zöllen von “rund 100 Prozent” gedroht
Mit dem Strafzoll wollen die USA die russischen Öleinnahmen verringern, die zur Finanzierung des Angriffskriegs auf die Ukraine beitragen. Indien ist das erste Land, gegen das der US-Präsident sogenannte Sekundärsanktionen verhängt. Auch China, Brasilien und EU-Länder wie Ungarn oder Österreich treiben weiterhin Handel mit Russland. Solchen Ländern hatte Trump ursprünglich mit Zöllen von “rund 100 Prozent” gedroht, wenn Russland seine Angriffe auf die Ukraine nicht bis diesen Freitag beende.
Direkte Sanktionen gegen Russland plant Trump bisher nicht. Er hatte sich lediglich offen gezeigt, einen Sanktionsvorschlag des US-Senats zu prüfen, für den es laut dem republikanischen Senator Lindsey Graham parteiübergreifend Unterstützung gibt. Das Gesetz sieht Strafzölle von bis zu 500 Prozent für Länder wie Indien vor, die Russland helfen. Graham nennt die Pläne einen “Vorschlaghammer”.