Stimmung im Mittelstand bessert sich | ABC-Z

Der deutsche Mittelstand schaue „immer positiver auf die kommenden Monate“, schreibt KfW Research, nachdem das KfW-ifo-Geschäftsklima im Juli das fünfte Mal in Folge gestiegen ist. Das Geschäftsklima stieg im Juli um 1,6 Zähler auf nun minus 12,4 Punkte, womit es allerdings immer noch unter dem langjährigen Durchschnitt liegt, der durch die Nulllinie markiert wird. Ein Konjunkturaufschwung scheine aber „greifbar“ zu sein, so KfW Research. „Vieles spricht dafür, dass es sich bei dem Stimmungsaufschwung in der deutschen Wirtschaft um mehr als nur ein Strohfeuer handelt“, zeigte sich Dirk Schumacher, der Chefvolkswirt der KfW, optimistisch.
Zwar bewerteten die mittelständischen Unternehmen ihre aktuelle Lage im Juli nur marginal besser als im Vormonat, doch stiegen ihre Geschäftserwartungen auf Sicht von sechs Monaten deutlich, was der Grund dafür ist, dass der Index weiter aus dem Stimmungstief stieg. Das mittelständische Geschäftsklima verbesserte sich im Juli in allen Hauptwirtschaftsbereichen – besonders stark allerdings im Verarbeitenden Gewerbe, gefolgt von den eng mit der Industriekonjunktur verbundenen Großhandelsunternehmen.
Auch in den deutschen Großunternehmen verbesserte sich im Juli die Stimmung. Nach einem Plus von 1,3 Zählern im Juli liegt der Geschäftsklimaindex der Großunternehmen mit minus 19,6 Punkten jedoch noch immer deutlich tiefer als im Mittelstand. Vor allem die Lagebeurteilung ist bei den Großunternehmen weiterhin sehr schlecht. Dies hänge vermutlich damit zusammen, dass „Großunternehmen im Regelfall mehr von geopolitischen Entwicklungen beeinflusst werden als Mittelständler“.
„Die neue Bundesregierung hat die Mittel für einen massiven Fiskalstimulus“, sagte KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher. „Schon im zweiten Halbjahr könnten etwa die neu geschaffenen degressiven Abschreibungen den Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen einen Schub verleihen. Spätestens 2026 dürfte sich dann die Ausweitung der staatlichen Infrastrukturinvestitionen und Militärausgaben positiv in der deutschen Konjunktur niederschlagen.“