Rente: Junge Union fordert längere Lebensarbeitszeit | ABC-Z

In der Debatte um eine große Rentenreform haben die Jugendorganisationen von Union und SPD unterschiedliche Vorstellungen. Während der Vorsitzende der Jungsozialisten (Jusos), Philipp Türmer, eine Erhöhung des Renteneintrittsalters im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) ablehnte, forderte der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Johannes Winkel, eine längere Lebensarbeitszeit.
Winkel verteidigte einen entsprechenden Vorschlag von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). “Wir müssen länger arbeiten und vor allem die Frühverrentungssysteme beenden”, sagte der JU-Chef dem RND.
Jusos: Auch Beamte und Selbstständige einbeziehen
Für Türmer komme eine Erhöhung des Renteneintrittsalters hingegen einer Rentenkürzung gleich. Er forderte stattdessen, auch Beamte, Bundestagsabgeordnete und Selbstständige in die gesetzliche Rente einzubeziehen. “Außerdem benötigen wir mehr Umverteilung im System, und hohe Kapitalerträge müssen endlich einen Beitrag zur Sicherung der Altersvorsorge leisten”, sagte der Juso-Chef.
Ähnlich äußerte sich auch die Sprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard. Sie sagte dem RND: “Die Kosten des demografischen Wandels müssen aber nicht nur nach Alter, sondern nach Vermögen und Leistungsfähigkeit verteilt werden.”
Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) bringt heute ihr Rentengesetz ins Kabinett ein, mit dem wie im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vereinbart das heutige Rentenniveau von 48 Prozent bis 2031 festgeschrieben werden soll. Ab dem Herbst sollen sich dann – nicht zum ersten Mal – Kommissionen Gedanken über die Zukunft der Sozialversicherungen machen. Da wegen der Bevölkerungsentwicklung künftig absehbar weniger Berufstätige für mehr Rentner aufkommen müssen, steht auch das Rentensystem unter Reformdruck.