Veganer Joghurt: Wie gesund sind Kokosjoghurt und Co.? | ABC-Z

AUDIO: Die Ernährungs-Docs – Vegane/Vegetarische Ernährung (24 Min)
Stand: 01.08.2025 17:41 Uhr
Pflanzenjoghurts kommen ohne Milch aus und sind daher in der veganen Ernährung beliebt. Doch wie gesund sind die Joghurt-Alternativen auf Basis von Soja, Hafer, Mandeln, Kokos oder Cashews?
Joghurt-Ersatzprodukte auf Pflanzenbasis sind in der veganen und laktosefreien Ernährung beliebt. Im Vergleich zu Joghurts aus Kuhmilch haben sie eine gute Klimabilanz. Am häufigsten sind Joghurt-Alternativen auf Sojabasis, erhältlich sind aber auch Produkte aus Hafer, Mandeln, Kokos, Lupinen oder Cashews.
Häufig Zusatzstoffe enthalten
Während ein klassischer Naturjoghurt nur aus Milch und Milchsäurebakterien besteht, setzen die Hersteller den pflanzlichen Produkten häufig Zusatzstoffe zu, um die typische joghurtähnliche Konsistenz zu erreichen. Bei einem Test der Verbraucherzentrale Niedersachsen war das bei 13 von 17 untersuchten Produkten der Fall. Neben den Grundzutaten Wasser, den Joghurtkulturen und der jeweiligen Pflanzenbasis – also beispielsweise Soja oder Kokos – wurden häufig Verdickungsmittel und Säureregulatoren eingesetzt. Fünf Produkte im Test waren zusätzlich mit natürlichen Aromen angereichert.
Zwar gelten diese Stoffe als gesundheitlich unbedenklich. Ernährungsexpertin Constanze Rubach von der Verbraucherzentrale Niedersachsen rät dazu, trotzdem auf eine möglichst kurze, verständliche Zutatenliste zu achten. Faustregel bei verarbeiteten Produkten: je kürzer die Zutatenliste, desto empfehlenswerter. Vor allem die Bio-Produkte konnten in dem Test punkten – sie enthielten keine weiteren Zusätze.
Einige Produkte waren zudem mit Calcium sowie Vitamin B12 und Vitamin D2 angereichert – laut Verbraucherzentrale aus ernährungswissenschaftlicher Sicht unnötig. Mit einer Ausnahme: Bei Vitamin B12 könne der gezielte Verzehr angereicherter Lebensmittel sinnvoll sein, das es in pflanzlichen Produkten nicht ausreichend vorkommt.
Vorteil: Kaum Zucker in veganen Produkten
Je nach Pflanzenbasis unterscheiden sich die veganen Produkte in den Nährwerten. Pluspunkt: Die meisten pflanzlichen Joghurtalternativen enthalten kaum Zucker. Im Test der Verbraucherzentrale enthielten lediglich die Haferprodukte aufgrund ihres natürlichen Zuckergehalts ähnlich viel Zucker wie ein klassischer Vollmilchjoghurt.
Kokosprodukte enthalten viel Fett
Vergleichsweise eiweißreich sind Soja-Joghurts. Aber: “Von Angaben wie ‘High Protein’ sollten sich Verbraucherinnen und Verbraucher nicht vorschnell beeindrucken lassen”, erklärt Verbraucherschützerin Rubach. “Häufig ähneln die Proteinwerte lediglich denen eines herkömmlichen Vollmilchjoghurts.” Den höchsten Fettgehalt wiesen Kokosprodukte auf – gut doppelt so viel wie ein klassischer Naturjoghurt.
Wie nachhaltig sind die Produkte?
Klarer Vorteil der pflanzlichen Joghurt-Alternativen ist ihre gute Klimabilanz im Vergleich zu Joghurts auf Basis von Milch. Allerdings gibt es in puncto Nachhaltigkeit zwischen den verschiedenen Produkten große Unterschiede, etwa beim Wasserverbrauch. So sind für den Anbau eines Kilogramms Mandeln rund 16.000 Liter Wasser nötig, bei Kokos sind es 2.500 Liter Wasser, bei Soja 1.800, bei Hafer lediglich 1.350 Liter.
Teils lange Transportwege
Auch die Länge der Transportwege spielt eine Rolle. Hier schneiden vor allem Mandeln, Kokos und Cashews schlecht ab, da sie meist aus weit entfernten Anbaugebieten stammen. Soja, Lupinen und Hafer kommen dagegen in der Regel aus Europa.
Bio-Produkte kommen ohne synthetische Pestizide aus
Problematisch, etwa bei Cashews, kann der Einsatz von der Pestiziden beim Anbau der Pflanzen sein. Es empfiehlt sich daher, auf Bio-Produkte zurückzugreifen, bei denen keine chemisch-synthetischen Pestizide zum Einsatz kommen.