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Gastrokritik:„Fisherman’s Seafood“ in Bremen | FAZ | ABC-Z

Das „Fisherman’s Seafood“ liegt in Bremen unweit des Schnoor-Viertels im Gebäude der Stadtbibliothek. Im Innern wirkt es ein wenig wie eine „Nordsee“-Kette – und das mit dem Ziel, alles besser zu machen.

Der erste Eindruck ist der von ­Üppigkeit. Nach etwas Brot mit dreierlei Saucen probiert der Gast die „Feine Genuss-Variation“, eine beeindruckende Versammlung von „Räucheraal, Nordseekrabben, Matjeshappen und Graved Lachs, serviert mit dreierlei Saucen, Salatbouquet, Pumpernickel, Baguette und Butter“ (28,50 Euro). Der Aal ist gut, die Matjes sind auffällig fein und nicht zu säuerlich, der Lachs hat einen feinen Schmelz, und die Krabben sind eher wenig behandelt, und es bleibt ein sauberes, gutes Bild und viel Material für den ja nicht geringen Preis.

Die „Bouillabaisse des Nordens mit Fischfilet und Garnelen“ (8,90 Euro) ist vergleichsweise schlicht und leicht, hat wenig Einlagen und kein besonders intensives Aroma.

Alles schmeckt erfreulich frisch

Danach geht es wieder in die Vollen: beim „Seafood Mix – eine feurige Gamba, eine Jakobsmuschel, zwei Garnelen im Kartoffelnest, zwei Butterflygarnelen, gebackene Calamares und gebratene Garnelen, hausgemachte Aioli und Sweet-Chili-Sauce“ (32,90 Euro). Präsentiert wird ein Riesenteller mit panierten und ausgebackenen Elementen in einer Größe, die viele Gäste schmunzeln lässt.

Innenansicht des Fisherman’s Seafood in BremenJürgen Dollase

Die uniforme Farbe lässt natürlich Befürchtungen aufkommen, dass da vielleicht die guten Meeresfrüchte etwas zu sehr über einen Kamm geschoren wurden. Zur großen Überraschung schmeckt alles aber erfreulich frisch, die Panierung ist nicht zu intensiv geröstet, und die Sweet-Chili-Sauce bringt den typischen Süß-sauer-kross-Effekt eines intensiven, aber gut ausbalancierten Geschmacksbildes. Im Vergleich zur oft mäßigen internationalen Konkurrenz (ähnliche Gerichte gibt es rund um den Globus) findet der Gast hier eine gute Qualität.

Erkennbar glückliche Gäste

Das ist bei den „Filets von der echten Limande“ etwas anders. Die „edle Limande in Meersalzbutter gebraten, garniert mit fangfrischen Nordseekrabben auf einem Krebs­rahm­spiegel“ (32,90 Euro) muss sich mit jener in guten Fischrestaurants oder auch der Gourmetküche vergleichen lassen, und da wirken dann die dünnen Streifen Fisch etwas fettig, und die Krebsrahmsauce ist weit entfernt von französisch-feinen Sahnesaucen.

Aber egal. Viele Gäste bestellen erkennbar glücklich einen der großen Teller mit den zuverlässigen Qualitäten bei Produkten und Zubereitungen. Das ist beim Fisch in unseren Landen ein Fortschritt.

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