Deutsche Bahn: Weiterer Brandanschlag auf wichtige Nord-Süd-Strecke in Düsseldorf – Panorama | ABC-Z

Auf die wichtige Nord-Süd-Strecke der Deutschen Bahn ist in Düsseldorf ein weiterer Brandanschlag verübt worden. Der Brandsatz habe die gleiche Machart wie der am Donnerstag entdeckte, und es sei erneut Schaden entstanden, teilte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur mit.
Nach dem Kabelbrand auf der Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg sollten die Reparaturarbeiten noch den ganzen Freitag dauern. Auch der Fernverkehr sei betroffen, sagte ein Bahnsprecher. Die Strecke sei mit 700 bis 800 Verbindungen täglich eine der wichtigsten bundesweit. Nach Schätzung der Bahn werden wohl Zehntausende Reisende beeinträchtigt sein.
Ein „Kommando Angry Birds“ reklamiert in einem Bekennerschreiben auf der linken Plattform Indymedia die Tat vom Donnerstag für sich. „Vieles würde unendlich viel besser gehen ohne das industrielle System“, heißt es in dem Schreiben. Deswegen habe die Gruppe „eine Störung verursacht“. Ein Düsseldorfer Polizeisprecher bestätigte, dass den Behörden das Schreiben auch vorliege. Die Echtheit müsse jetzt überprüft werden. Häufig gebe es in solchen Fällen auch Trittbrettfahrer.
Wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur am Tatort erfuhr, hatten Unbekannte eine Zündvorrichtung in dem Kabeltunnel platziert. Ein Lokführer habe Qualm aus dem Kabeltunnel quellen sehen und Alarm geschlagen. Noch bevor die Feuerwehr vorgefahren sei, hätten Bahnmitarbeiter mit dem Löschen begonnen.
Die dort verlegten Kabel gehörten zu einem Stellwerk in Duisburg, der Brand sei aber auf Düsseldorfer Stadtgebiet ausgebrochen, sagte ein Bahnsprecher. Die Kabel müssten nun auf einer Länge von 60 Metern ausgetauscht werden.
Zwischen dem Düsseldorfer Flughafen und Duisburg Hauptbahnhof sowie zwischen den Hauptbahnhöfen der beiden Städte fahren derzeit nur Ersatzbusse. Betroffen seien neben dem Regionalverkehr auch die ICE-Linien nach Berlin und Frankfurt am Main ebenso wie die Verbindungen in Richtung Norddeutschland, Süddeutschland und in die Niederlande, teilte die Bahn mit.
Man habe Bauarbeiten an einer parallel verlaufenden Güterzugstrecke in Duisburg-Wedau kurzfristig unterbrochen, um über diese Strecke einen Teil des Verkehrs abwickeln zu können. An den Hauptbahnhöfen in Duisburg und Düsseldorf strandeten gleichwohl viele Reisende.