Planegg: Martinsrieder Wall bleibt bestehen – Landkreis München | ABC-Z

Der Wall zwischen der Röntgenstraße und dem Martinsrieder Gewerbegebiet bleibt komplett bestehen. Mit dieser, mit großer Mehrheit beschlossenen Entscheidung hat Planeggs Gemeinderat umgehend auf den turbulenten Verlauf der Bürgerversammlung zu dem umstrittenen Thema vor zwei Wochen reagiert. Verbessert werden soll, ohne den Wall anzutasten, ausschließlich die Situation für Radfahrer und Fußgänger; dafür werden im Haushalt der Gemeinde rund 200 000 Euro bereitgestellt.
Der jetzt gefasste Beschluss darf durchaus als historisch angesehen werden, beendet er doch eine mehr als 40 Jahre dauernde Diskussion über eine Umfahrung von Martinsried durch eine Umgehungsstraße: das Projekt „Staatsstraße 2063 neu“. Nachdem etliche bereits ausgereifte Planungen über Jahre und Jahrzehnte immer wieder am Planegger Gemeinderat gescheitert waren, hatte man sich zuletzt an der Idee festgebissen, den grünen Wall durchzustechen. Das hätte eine weitgehend durchgehende Straßenverbindung zwischen dem Autobahnanschluss in Gräfelfing und der Münchner Straße Richtung Neuried und damit zur Garmischer Autobahn geschaffen.
Im Gemeinderat wurden nun nahezu unisono die von vielen Bürgern vorgebrachten schweren Bedenken gegen einen Durchstich wiederholt: zunehmender Verkehr, vor allem Lastwagenverkehr aus dem Gewerbegebiet, in den engen Wohnstraßen rund um die Röntgenstraße, Einsteinstraße und Galileistraße, dazu Lärm und schlechte Luft. Hier befinden sich etliche Kinderbetreuungseinrichtungen und ein Schulzentrum.
Allerdings wurde auch festgestellt, dass das eigentliche Ziel, eine Verkehrsberuhigung des neuen Martinsrieder Ortszentrums, nun auf andere Weise erreicht werden müsse. Dazu wird gerade von der Gemeindeverwaltung ein Konzept erarbeitet. Auf Antrag der Gemeinderatsgruppe Pro Planegg und Martinsried (PP&M) soll der bestehende Wall sogar verschönert werden, etwa mit neuen Pflanzen oder anderweitig „hochwertigem ökologischem Pflanzengut“.