Donald Trump und die US-Notenbank: Ein höchst unüblicher Besuch | ABC-Z
Es war eine Baustelleninspektion von ganz oben: Präsident Donald Trump besuchte am Donnerstag das Gebäude der US-Notenbank, der Federal Reserve, in Washington. Vordergründig, um sich selbst ein Bild zu machen von dem Sanierungsprojekt, das 2,5 Milliarden Dollar kostet und damit rund 600 Millionen Dollar mehr als ursprünglich veranschlagt. Auf die Frage eines Reporters, was er tun würde, wenn ein Manager eines seiner Bauprojekte das Budget derartig überschritten hätte, antwortete Trump. “Ich würde ihn feuern.”
Tatsächlich ist Trumps höchst unüblicher Besuch der Fed, wie sie meist abgekürzt wird, eine politische Machtgeste. Sie soll Jerome Powell, den Chef der Notenbank, in Zusammenhang mit angeblicher Verschwendungssucht bringen und ihn seiner Legitimation berauben. Mitarbeiter des Weißen Hauses lästerten im Vorfeld des Besuchs über den “Fed-Mahal” oder verglichen das Fed-Gebäude mit dem Palast von Versailles und Powell mit Marie-Antoinette.
