Aus für Tiefengeothermie Ammersee-West – Starnberg | ABC-Z

Am Ende war es einfach zu teuer. „Mit Abstand nicht wettbewerbsfähig“ lautet das Urteil der wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie des Ingenieurbüros GEF Ingenieur AG, die von acht Gemeinden aus der Region Ammersee-West, unter anderem Schondorf, Utting und Dießen, sowie Türkenfeld beauftragt worden war und seit Mai vorliegt. Die acht beteiligten Kommunen stellten deshalb nun nacheinander die Planungen für eine interkommunale Wärmeversorgung durch Tiefengeothermie vorerst ein – als letzte nun auch die federführende Gemeinde Windach, wie deren Energie- und Klimamanager Daniel Gehr nun mitteilt.
Seit zweieinhalb Jahren arbeitet er bei der Kommune und beinahe ebenso lang beschäftigt ihn das Projekt. Die Lage im süddeutschen Molassebecken machte den Plan der Gemeinden „den Schatz aus der Tiefe zu heben“, wie es oft hieß, zu einer Möglichkeit für eine sichere Wärmeversorgung. Die finanzkräftige Gemeinde Windach bekam im Januar 2024 eine bergrechtliche Aufsuchungserlaubnis für den Claim Ammersee-West mit fünf Jahre Laufzeit vom bayerischen Wirtschaftsministerium. Parallel sollten eine geologische und eine wirtschaftliche Machbarkeitsstudie für mehr Klarheit sorgen, denn die Kosten für die Bohrungen mehre Tausend Meter in die Tiefe sind hoch, dazu kommt die ländliche Struktur.
Die Machbarkeitsstudie weist laut Gehr sogenannte Wärmegestehungskosten von 245 Euro bis 388 Euro pro Megawattstunde aus. Allerdings seien dabei noch nicht einmal die Kosten für die Verteilernetze in den Dörfern berücksichtigt. Zum Vergleich berichtet der Klimamanager von einem fossilfreien Nahwärmenetz, das gerade in einem Windacher Ortsteil gebaut wird. Dort liegen die Kosten für den Verbraucher bei 120 bis 130 Euro pro Megawattstunde. Also müssten die Bürger demnach mehr als zweimal so viel für die Wärme aus der Tiefe bezahlen. Der Energie- und Klimamanager betrachtet das Aus für die Tiefengeothermie eher wissenschaftlich nüchtern und sieht zum Beispiel in der oberflächennahen Geothermie eine Alternative.