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Wetterdienst warnt vor Starkregen – Open-Air-Konzerte abgesagt | ABC-Z

Unwetterwarnung

Wetterdienst warnt vor Starkregen – Open-Air-Konzerte abgesagt


Photothek Media Lab/Thomas Imo

Audio: rbb24 Inforadio | 21.07.2025 | Peter Schwarz | Bild: Photothek Media Lab/Thomas Imo

Parks geschlossen, Konzerte abgesagt: Für Teile der Region gilt am Montag eine amtliche Unwetterwarnung. Heftiger Regen und teils auch Hagel und Sturmböen sind möglich.

  • Starkregen mit Mengen von bis zu 70 Liter pro Quadratmeter möglich
  • Unwetterwarnungen für Berlin und Teile Brandenburgs
  • DWD: Volllaufende Keller, Erdrutsche und Aquaplaning möglich
  • Parks geschlossen, Konzerte mit Robbie Williams und Anna Netrebko abgesagt

Ein Regengebiet zieht seit Montagnachmittag über Berlin und Brandenburg. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Teile der Region eine Unwetterwarnung herausgegeben.

Demnach kann es bis in die Nacht heftigen Starkregen geben. Vor allem im Norden und Osten Brandenburgs und in Berlin können gebietsweise zwischen 20 und 60 Liter pro Quadratmeter in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Stunden fallen, wie der DWD mitteilte. Im Nordosten Brandenburgs können es demnach bis zu 70 Liter werden. Außerdem könne es kräftige Gewitter geben.

Amtliche Unwetterwarnungen gelten derzeit (Stand 17:15 Uhr) für den Großteil Berlins sowie Teile von Ostprignitz-Ruppin, Teltow-Fläming, Dahme-Spreewald und Oberspreewald-Lausitz sowie für ganz Oberhavel, Barnim, Uckermark, Märkisch-Oderland, Oder-Spree, Cottbus und Spree-Neiße. Sie gelten mindestens bis Mitternacht; in einigen Landkreisen auch bis 6 Uhr am Dienstagmorgen.

DWD: Überflutete Straßen, Aquaplaning und Erdrutsche möglich

“Es wird verdammt nass”, sagte DWD-Meteorologin Cathleen Hickmann der Deutschen Presse-Agentur. Für Brandenburg gilt nach Angaben des DWD: je weiter nördlich, desto intensiver die Niederschläge.

Der Wetterdienst warnte, bei starken Regenfällen könne es zu raschen Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern sowie zu Aquaplaning kommen. Auch Erdrutsche seien möglich. Autofahrer sollten vorsichtig fahren. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben. Bei Hochwasser oder bereits drohenden Überflutungen sollten Keller sofort verlassen werden.

Aufgrund der großen Angriffsfläche, die belaubte Bäume bieten, können auch bereits Sturmböen massive Auswirkungen haben, so der DWD weiter.

Berliner Feuerwehr bereitet sich vor

Die Berliner Feuerwehr steht nach Angaben eines Sprechers in engem Austausch mit dem DWD, um “frühzeitig geeignete Maßnahmen einleiten zu können”. Anlassbezogen würden zusätzliche Erkundungsfahrzeuge in den Dienst gestellt, die Lagen einschätzen und bei Bedarf nachalarmieren könnten. Außerdem werde eine stufenweise Aktivierung der Freiwilligen Feuerwehren vorbereitet.

Zu Wasseransammlungen könne es bei Starkregen unter anderem an Brückenunterführungen, tiefergelegten Straßenzügen oder besonders versiegelten Flächen kommen. “Insbesondere in solchen Bereichen sind dann auch überschwemmte Keller möglich”, sagte der Sprecher.

Parks geschlossen, Robbie Williams muss Konzert verschieben

Wegen der aktuellen Unwetterwarnung sind die Parkanlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg vorsorglich geschlossen worden. Seit 14:00 Uhr sind die Parks “bis auf Widerruf” zu, wie die Stiftung mitteilte. Auch in den nächsten Tagen könnte es wegen möglicher Schäden und Aufräumarbeiten zu Schließungen oder Absperrungen kommen.

Wegen der Warnung sind auch der Familiengarten und der Zoo Eberswalde geschlossen worden. Die Sicherheit der Gäste und Mitarbeiter habe oberste Priorität, teilte die Stadtverwaltung von Eberswalde mit.

Das für Montagabend in der Berliner Waldbühne geplante Konzert von Popstar Robbie Willams ist wetterbedingt verschoben worden. Wegen der akuten Wetterlage könne das Konzert nicht wie geplant stattfinden, teilte der Veranstalter am Montag mit. Der Auftritt werde aber bereits am Mittwoch nachgeholt, die Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Auch das Konzert von Anna Netrebko und Yusif Eyvazov beim Classic-Open-Air auf dem Gendarmenmarkt wurde abgesagt. Das teilten die Veranstalter auf ihrer Homepage mit. Es soll am morgigen Dienstag nachgeholt werden. Tickets bleiben auch hier gültig, wie es auf der Homepage von Classic-Open-Air hieß.

Unwetter zieht Richtung Ostsee ab

Über Süddeutschland sind bereits erste schwere Unwetter hinweggezogen. Straßen wurden überschwemmt, Bäume stürzten um. Im Allgäu fielen Hagelkörner so groß wie Ein-Euro-Münzen. In Sachsen wurde die Autobahn 72 im Vogtland wegen Überflutungen zeitweise gesperrt.

Der Wetterwechsel nach einem meist sonnigen und warmen Wochenende kommt laut Wetterexperten dadurch zustande, dass sich über Berlin und Brandenburg eine sogenannte Luftmassengrenze aufbaut, die sehr warme bis heiße und feuchte Luft über Osteuropa von gemäßigter und ebenfalls feuchter Luft über Westeuropa trennt.

Im Laufe der Nacht zum Dienstag zieht demnach der ergiebige und zum Teil gewittrige Regen nordostwärts Richtung Ostsee ab. In den kommenden Tagen gehe es wechselhaft mit Schauern und örtlichen Gewittern, aber ohne Unwettergefahr weiter.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.07.2025, 08:00 Uhr


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