Tarifverhandlungen: Journalisten und Zeitungsverleger einigen sich auf Gehaltserhöhung | ABC-Z

Im von Streiks begleiteten Tarifkonflikt bei den Tageszeitungen
in Deutschland gibt es eine Einigung. Wie der Deutsche Journalistenverband (DJV) und der Arbeitgeberverband BDZV mitteilten, sei am Freitagabend eine Einigung zwischen den Verhandlungspartnern auf einen neuen
Tarifvertrag für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen erzielt worden. An den Tarifverhandlungen war auch die Gewerkschaft ver.di beteiligt. Der Abschluss sieht eine Gehaltssteigerung in drei Stufen um durchschnittlich 10,5
Prozent bis 2027 vor. Er gilt für etwa 13.000 Journalistinnen und Journalisten, die für größtenteils regionale Tageszeitungen tätig sind.
Dem Kompromiss mit den Verlegern waren zehn Verhandlungsrunden mit Streiks in 36 Verlagen und Redaktionen vorausgegangen. Zuletzt hatten die Ausstände
bis zu sechs Tage gedauert, betroffen war etwa die Süddeutsche Zeitung in München.
Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren und gilt rückwirkend ab Januar 2025. Für das
laufende Jahr steigen die Gehälter den Angaben zufolge meist einheitlich
um 190 Euro monatlich, was zu Nachzahlungen von 770 Euro führt. Im März
2026 folgt eine weitere Erhöhung um drei Prozent, im Februar 2027 eine
Erhöhung um einen weiteren Festbetrag von 110 Euro. Insgesamt macht dies eine Steigerung bis 2027 von 10,5 Prozent im Durchschnitt aus.
Tarifabschluss wird an viele freie Journalisten übertragen
Der DJV und die Gewerkschaft ver.di teilten mit, dass auch die Tarifhonorare für arbeitnehmerähnliche
freie Mitarbeiter von Tageszeitungen prozentual steigen würden – die Erhöhungen werden hier übertragen.
Verhandlungsführer Georg Wallraf vom
Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger sprach laut einer
BDZV-Mitteilung von “langen und nicht einfachen Gesprächen”. Der
Abschluss sei “Bewegung auf beiden Seiten” zu verdanken.
Im Juni war bereits ein Tarifabschluss für die bei Zeitschriften beschäftigten Redakteurinnen und Redakteure zwischen den Journalistengewerkschaften und dem Arbeitgeberverband Medienverband der freien Presse MVFP gelungen. Die Gehälter hier steigen bis 2027 im Schnitt um acht Prozent. Der Tarifabschluss gilt für rund 5.000 festangestellte Journalistinnen und Journalisten, darunter auch die Redaktion der ZEIT.