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Bergzeitfahren der Tour de France: Lipowitz vor dem Gesamtpodium, Pogacar siegt – Sport | ABC-Z

Dass Bergradeln Spaß macht, ist nicht immer sofort zu erahnen, so war das auch am späten Freitagnachmittag. Der deutsche Radrennprofi Florian Lipowitz hatte sich wie eine Eidechse über seinem Lenker verrenkt, nach Atem und Abkühlung ringend. Spaß im klassischen Sinne würde man eventuell anders illustrieren, doch es dauerte nur kurz, ehe der 24-Jährige vom Rosenheimer Rennstall Red-Bull-Bora-Hansgrohe zumindest wieder Luft zum Sprechen hatte, nachdem er als Tagesvierter des Bergzeitfahrens angekommen war. „Die letzten Meter haben sich angefühlt wie eine Ewigkeit“, erklärte Lipowitz. Aber jetzt „könnte ich nicht glücklicher sein“, ergänzte der Baden-Württemberger, für den deutsche Fans einstweilen einen Kurznamen ergrübelt haben: Happy Lipo.

Ein kleiner Lipowortwitz also, auch wenn die 13. Etappe, der zweite Teil dieser Pyrenäen-Trilogie, wenig amüsant war für die Pedalisten auf der Strecke. Der Slowene Tadej Pogacar erwies sich wie am Vortag als schwer bezwingbar, bewältigte die 10,9 Kilometer hinauf nach Peyragudes, unweit der spanischen Grenze. Als grenzwertig erwies sich am Freitag aber vor allem die dortige Hitze. Der belgische Zeitfahr-Olympiasieger und Weltmeister Remco Evenepoel bekam das besonders zu spüren, der 25-Jährige, in Caen noch Zeitfahretappensieger, verlor als Tagessiebter 3:35 Minuten auf Pogacar und – vielleicht der wichtigere Konkurrent mit Blick aufs Restprogramm – 1:12 Minuten auf Lipowitz, der in der Gesamtwertung nun bis auf sechs Sekunden an Evenepoel heranrückt.

Und Jonas Vingegaard? Der Toursieger von 2022 und 2023 zeigte ein hervorragendes Bergzeitfahren, kam mit Bestzeit ins Ziel und musste dann mit ansehen, wie Pogacar auch diese Marke pulverisierte und dem Dänen weitere 36 Sekunden im Wettkampf ums Gelbe Trikot abnahm. Wobei einen bereits nach 13 von 21 Etappen ein Verdacht beschleichen mag, dass Pogacar diese Tour gewinnen dürfte, sofern er den Ritt durch Südfrankreich gesund übersteht.

Am Samstag steht die dritte Pyrenäen-Etappe auf dem Programm. Von Pau nach Luchon-Superbagneres müssen die Fahrer 182,6 Kilometer und mehr als 5000 Höhenmeter überwinden. Zwischenzeitlich geht es über den Col du Tourmalet, der sehr bekannt ist, aber auch nicht zwingend Spaß bereitet.

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