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Nach der Party-Wende des TSV 1860: Giannikis kritisiert seine Kritiker | ABC-Z

Ingolstadt – Nachdem es beim TSV 1860 in den letzten Wochen so steil bergab ging, folgte ausgerechnet in Ingolstadt nun die blaue Wende: 2:1-Derbysieg. Aus den Loser-Löwen wurden Feier-Löwen. “Naar links, naar rechts”, schalte der EM-Party-Hit der Niederländer noch lange nach Abfiff aus der Gäste-Kabine des Ingolstädter Sportparks.

Sechzig-Kapitän Verlaat: “Natürlich ein gewisser Brustlöser” 

“Das habe nicht ich eingeleitet”, betonte Kapitän Jesper Verlaat, als er aus der Giesinger Party-Kabine kam. “Das war in der Vorbereitung schon ein Lied, das wir als Team gefeiert haben.” Die Erleichterung, endlich nicht mehr punktlos dazustehen, war dem Niederländer dabei ins Gesicht geschrieben.

“Es ist natürlich ein gewisser Brustlöser”, so Verlaat. Ähnliche Worte fand sein Teamkollege und Matchwinner Maximilian Wolfram: “Wir feiern natürlich. Es fällt eine riesengroße Last ab. Wir haben in den letzten Wochen sehr viel gelitten, viel abbekommen. Deswegen war es enorm wichtig, ein Statement zu setzen.”

TSV 1860: Schifferl und Verlaat mit starkem Auftritt gegen Ingolstadt 

Den Münchner Party-Crasher spielte Cheftrainer Argirios Giannikis. Zwar lobte der Deutsch-Grieche den Auftritt seiner Mannschaft, erklärte dann aber in gewohnt sachlicher und nüchterner Art: “Wir haben dieses Mal das Glück gehabt, dass wir in Führung gehen. Das gibt einem neuformierten Team Sicherheit.”

Warum den so emotionslos, Herr Giannikis? Immerhin haben die Löwen beim FCI Kämpferherz bewiesen. “Uns war bewusst, nach drei Niederlagen geht einfach viel mit Mentalität”, sagte Verlaat. “Deswegen waren wir leidenswillig. Wir haben als Mannschaft viel gelitten, sind viel gerannt.”

Woher die Münchner das Selbstvertrauen hatten, um sämtliche Druckphasen der Schanzer zu überstehen? “Wenn man Situationen hat, in denen man den Ball gerade noch so wegköpft oder ein Bein davor bekommt, beflügelt einen das”, antwortete der Innenverteidiger, der an der Seite von Raphael Schifferl zum Wellenbrecher wurde.

Sechzig-Keeper René Vollath und Innenverteidiger Raphael Schifferl feiern sich nach einem Ballgewinn.
© IMAGO
Sechzig-Keeper René Vollath und Innenverteidiger Raphael Schifferl feiern sich nach einem Ballgewinn.

von IMAGO

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Kritisierter Sechzig-Coach kritisiert Kritiker 

Der Trainer des TSV 1860 störte sich nach dem ersten Saisonsieg derweil nicht an der Leistung seiner Mannschaft – warum auch auch? -, sondern an etwas ganz anderem: Und zwar der Kritik an seiner Arbeit und dem Team, die durch den Pleiten-Hattrick immer lauter wurde und sich zuletzt durch “Trainer raus”-Rufe äußerte.

“Das war ein guter Auftritt der Mannschaft. Mit drei Niederlagen und dem Druck, der hier gemacht wird, so zu spielen. . . “, stellte Giannikis klar und meinte damit nicht zuletzt seine Kritiker. Im selben Atemzug betonte der 44-Jährige: “Es ist alles passiert, was wir immer gesagt haben. Dass wir uns nicht so weit sehen, um siegfähig zu sein.” Rumms!

TSV 1860 will auf Derby-Sieg aufbauen

Zustimmung bekam Giannikis von seinen Spielern. “Ich glaube, es war nicht leicht”, so Wolfram und wiederholte: “Wir haben gezeigt, dass wir eine Truppe sind, die nicht aufgibt, die immer aneinander glaubt.”

Dass intern alles beim TSV 1860 passt, bestätigte auch nochmal Verlaat, sonst hätte die Mannschaft in seinen Augen nicht so “auftrumpfen” können. “Daran gilt es jetzt aufzubauen und sich nicht auszuruhen”, so der 28-Jährige. Die Richtung für die kommenden Spiele ist also klar. Es soll statt steil bergab, steil bergauf in der Tabelle gehen. Am besten mit Siegen gegen Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld. Denn nur so können die Löwen-Kicker in der Kabine wieder “naar links” und “naar rechts” hüpfen.

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