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Frauen-EM: Spanien gewinnt gegen Italien, beide im Viertelfinale | ABC-Z

Stand: 11.07.2025 23:59 Uhr

Spanien hat auch sein drittes Spiel bei der Frauen-EM gewonnen. Aber auch für das mit 1:3 (1:1) unterlegene Italien gab es Grund zum Jubel. Beide Teams erreichten das Viertelfinale. Spanien als Gruppenerster mit drei Siegen aus drei Spielen. Italien auf Rang zwei mit einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage.

“Italien, es ist eine Nacht, um Geschichte zu schreiben”, hatte der “Corriere dello Sport” gewohnt blumig getitelt. Alles liege in den Händen einer Frau, schrieb die täglich erscheinende Sportzeitung: Laura Giuliani. Die Torhüterin mit 16 Jahren Profi-Erfahrung. Fünf Jahre davon übrigens in Deutschlands Bundesliga, wo man sie besser nicht an ihre Premiere erinnert: Es war im November 2012, als sie im Tor des Aufsteigers FSV Gütersloh eine 0:10-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg kassierte.

Sechs Wechsel bei Spanien

Nun durfte sich die mittlerweile 32-Jährige vom AC Mailand also in ihrem 100. Länderspiel auf ganz anderem Niveau beweisen. Gegen die scheinbar übermächtigen Spanierinnen. Die angesichts des schon sicheren Viertelfinal-Platzes verändert im mit fast 30.000 Zuschauern gut gefüllten Berner Wankdorf-Stadion antraten: Sechs neue Spielerinnen durften in der Startelf ran.

Die Wechsel taten der spanischen Spielfreude offensichtlich keinen Abbruch. Es waren keine zwei Minuten gespielt, da mussten Italiens Abwehrleute schon die erste ganz gefährliche Hereingabe von Weltfußballerin Aitana Bonmati entschärfen, die ihr Startelf-Debüt bei dieser EM gab.

Im Blickpunkt: Laura Giuliani

Spanien kalt erwischt

Aber – und jetzt wurde es erstaunlich – Italien spielte mutig nach vorn. Und erwischte Spanien auf dem falschen Fuß. Erst war es Abwehrchefin Elena Linari, die nach einem Eckball mit einem herrlichen Kopfball nur die Querlatte traf (8.). In der nächsten Aktion klingelte es im spanischen Kasten: Elisabetta Oliviero stand nach einer Hereingabe goldrichtig und schob die Kugel aus zehn Metern zum 1:0 für Italien ein (10.).

Spanien ist verwundbar – so die frühe Erkenntnis. Aber vorn können sie es. Die Spanierinnen schossen ein Traumtor: Die neu in die Startelf gerutschte Athenea dribbelte in Richtung 16er, spielte einen wunderschönen Doppelpass mit Alexia Putellas und donnerte die Kugel aus 16 Metern unhaltbar zum 1:1 ins Netz (13.). Keeperin Giuliani, die bis dahin noch keinen Ball aufs Tor bekommen hatte, war chancenlos.

Italien kontert, Patri trifft aus der Distanz

Spanien übernahm die Kontrolle – fast 80 Prozent Ballbesitz standen gegen Ende der 1. Hälfte zu Buche. Aber gefährlicher blieben die Gegnerinnen mit ihren Kontern. In der 41. Minute klärte Irene Paredes in höchster Not, der VAR musste checken, ob das mit der Hand passiert war. War es nicht, aber eine Minute später fehlte die blonde Innenverteidigerin gegen Martina Piemonte, die um ein Haar per Kopf getroffen hätte.

1:1 bei Halbzeit – Italien schlug sich tapfer

Spaniens Auftritt blieb rätselhaft blutleer. Aber die Weltmeisterinnen haben eben enorme individuelle Klasse. Diese durfte Mittelfeldspielerin Patri in der 48. Minute zeigen. Eine zu kurz geratene Abwehr nahm sie aus 18 Metern direkt – die Kugel trudelte an den rechten Innenpfosten und von dort zum 2:1 ins Netz. Torhüterin Giuliani? Die konnte nur zuschauen. An den Ball kam sie nicht ran.

Giuliani mit Problemen, Spanien dominiert

Und dann war die Partie auch schon fast vorbei für die italienische Keeperin. Immer wieder musste sie Dehnübungen einlegen, offenbar waren es Adduktorenprobleme, die sie behinderten. Spaniens Frauen hingegen zogen nun ihr beinahe schon gewohntes Kombinationsspiel gegen allmählich müde werdende Gegnerinnen auf.

Die Chancen häuften sich. Putellas, Bonmati, Mariona – sie alle kamen zu Abschlüssen – aber Giuliani blieb trotz körperlicher Malaise auf dem Posten. Bis in die Nachspielzeit. Da traf die eingewechselte Esther aus kurzer Distanz noch zum 3:1. Doch weil Portugal im Parallelspiel gegen Belgien verlor, reichte es auch für Italien zum Einzug in die K.o.-Runde.

Die Viertelfinals beider Teams sind bereits terminiert. Spanien spielt am Freitag (18.07.2025) gegen die Schweiz (21 Uhr). Italien ist bereits zwei Tage vorher dran: Am Mittwoch geht’s gegen Norwegen. Ebenfalls um 21 Uhr.

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