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Bahn will Generalsanierung bis 2036 strecken – Wirtschaft | ABC-Z

Die Deutsche Bahn will die umfassende Sanierung besonders wichtiger Strecken um ein weiteres Jahr verlängern – also bis 2036. Das teilte die Bahn nach einem Branchendialog mit. Die Modernisierung von mehr als 40 viel befahrenen und dringend sanierungsbedürftigen Strecken wird damit mindestens fünf Jahre länger dauern als ursprünglich geplant.

Die Bahn betrachtet die Generalsanierung der wichtigsten Schienenkorridore als zentrales Konzept für die Zukunft der Schieneninfrastruktur. Ende Juni hatte der bundeseigene Konzern bereits vorgeschlagen, die Baumaßnahmen um vier Jahre bis ins Jahr 2035 zu strecken. Die Fahrgäste müssen damit wohl deutlich länger mit dem maroden Netz und in der Folge hoher Unpünktlichkeit bei der Bahn klarkommen.

Dass die Generalsanierungen länger dauern als ursprünglich geplant, ist auch der Politik klar. Bereits der Koalitionsvertrag von Union und SPD hat das benannt. Dort heißt es in Zeile 823 wörtlich, „Das Sanierungskonzept der Hochleistungskorridore (HLK) wird fortlaufend überprüft und angepasst. Die HLK-Sanierung wird aus dem Sondervermögen Infrastruktur finanziert und an dessen Laufzeit gekoppelt.“ Da das Sondervermögen zwölf Jahre lang läuft, ergibt sich in etwa ein Zeithorizont, wie ihn die Deutsche Bahn jetzt vorschlägt. Mit Hochleistungskorridoren sind jene Bahnstrecken gemeint, die besonders stark befahren sind und deren Sanierung besonders vordringlich ist.

Aus der Branche kommen durchaus positive Reaktionen zum neuen Zeitplan. Der Verband der Güterbahnen hatte zum Beispiel Überforderung bei Planung und Bau sowie unzumutbare Beschränkungen des laufenden Verkehrs befürchtet, wenn es bei den ursprünglichen Plänen geblieben wäre. In den ersten Generalsanierungskonzepten waren lange Umleitungen mit viel Zeitverlust für den Güterverkehr vorgesehen. „Die vom Infrastrukturbetreiber vorgeschlagene Streckung des Programms bis 2036 bietet Chancen, die Projekte besser vorzubereiten“, sagte Verbandsgeschäftsführer Peter Westenberger. Die endgültige Entscheidung über die zeitliche Reihung für die Korridorsanierungen bis 2036 muss der Bund treffen.

Der Bund gibt für die Generalsanierung viele Milliarden

Noch unter der alten Bundesregierung hatte die Bahn die Generalsanierungen eingeleitet. Dabei sollen Aufgaben gebündelt erledigt werden, die Strecken werden dafür aber monatelang komplett gesperrt. Im vergangenen Jahr wurde mit der Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim die erste Strecke so saniert. Von Anfang August bis Ende April 2026 soll die Strecke zwischen Berlin und Hamburg komplett gesperrt und rundum saniert werden. Der Bund stellt für die Generalsanierungen viele Milliarden zur Verfügung.

Für 2026 und 2027 bleibe es aufgrund der weit fortgeschrittenen Bau- und Fahrplanungen bei der ursprünglichen Abfolge der Projekte, teilte die Bahn mit. 2026 würden demnach die Strecken Hagen–Wuppertal–Köln, Nürnberg–Regensburg, Obertraubling–Passau und Troisdorf–Wiesbaden saniert. 2027 soll auf den Korridoren Rosenheim–Salzburg, Lehrte–Berlin, Bremerhaven–Bremen und Fulda–Hanau gebündelt erneuert und modernisiert werden. Die Korridorsanierungen Lübeck–Hamburg und Frankfurt–Heidelberg werden der Mitteilung zufolge in die Folgejahre verschoben. Von 2028 an soll dann ein neuer Zeitplan gelten. „Für das Jahr 2028 wurde die Sanierung der Korridore Köln–Mainz, München–Rosenheim, Hagen–Unna–Hamm sowie Lübeck–Hamburg vorgeschlagen“, teilte die Bahn mit.

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