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Klaus Habersetzer in Fürstenfeldbruck: Von der Zweimannstube ins Kommandeursbüro – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Er war 1977 Teilnehmer des ersten Lehrgangs in der neu erbauten Fortbildungseinrichtung der Luftwaffe. Und er stieg auf zur Führungskraft und leitete den Fliegerhorst und die Offizierschule der Luftwaffe als dessen größte Einrichtung schließlich von 2008 an vier Jahre lang als Kommandeur: Klaus Habersetzer, 67, pensionierter Dreisterne-General, ist mit dem Bundeswehrstandort Fürstenfeldbruck so eng verbunden wie kaum ein anderer.

„Meine Wege haben mich immer wieder nach Fürstenfeldbruck geführt“, sagt der gebürtige Augsburger beim Empfang im Churfürstensaal der Polizeifachschule vor den geladenen Gästen. Darunter sind neben Staatsminister Florian Herrmann (CSU), mehreren Abgeordneten, Landräten und Bürgermeistern auch Weggefährten Habersetzers und Nachfolger an der Spitze der Offizierschule gekommen. Und Oberstarzt Franz Grell, der Vorsitzende der Traditionsgemeinschaft Fürsty, sowie Heiko Stotz, Vorsitzender Luftwaffe des Bundeswehrverbands.

Als Habersetzer als Offiziersanwärter nach Fürstenfeldbruck kam, da landeten und starteten dort noch regelmäßig Flugzeuge wie die Fiat „Gina“ oder Alphajets. Heute würde man den damaligen Anblick der blau gestrichenen Schule mit ihrer wegweisenden Architektur sowie den modern ausgestatteten Hörsälen und Zweimannstuben wohl als „mega“ bezeichnen, so Habersetzer. Es war eine Zeit, die unter dem Eindruck des RAF-Terrorosmus stand.

Jimmy Carter war US-Präsident, der erste Star Wars-Film kam in die Kinos und der Ur-Golf GTI löste den Käfer auf Deutschlands Straßen ab. Abends bildeten sich lange Schlangen an den Telefonen – Handys waren noch nicht erfunden. Immer wieder führte den jungen Studenten der Luft- und Raumfahrttechnik der Weg zurück nach Fürstenfeldbruck. Eigentlich hatte er nach zwölf Jahren die Bundeswehr wieder verlassen wollen. Doch er fand Gefallen an dem Beruf und entschied sich für eine Karriere beim Militär. Drei Jahrzehnte später kehrte er als Kommandeur zurück.

Klaus Habersetzer kurz vor Beginn der feierlichen Serenade im Fackelschein, begleitet von seiner Frau. (Foto: Toni Heigl)

Würde er sich heute wieder für den Beruf entscheiden? „Ja“, sagt Klaus Habersetzer. Weil der für die Gesellschaft wichtig sei. Mit Genugtuung registriert er die mittlerweile hohe Akzeptanz der Bundeswehr, die es zu Zeiten des Kalten Kriegs und vor Beginn der Auslandseinsätze in der Form nicht gegeben habe.

Auch wenn er in Fürstenfeldbruck selbst nie negative Erfahrungen gemacht habe, in Gaststätten oder wenn er auf den Straßen der Stadt unterwegs war und dort auf die schweigende Mehrheit traf, die den Dienst der Soldaten im Gegensatz zu einer kleinen, aber lauten Minderheit zu schätzen wusste, wie er sagt. Die Leute seien durchaus stolz gewesen auf das Jagdbombergeschwader 49, das 1994 aufgelöst wurde.

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