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Laura Siegemund erreicht Wimbledon-Viertelfinale | ABC-Z

Laura Siegemund kann ebenso gut austeilen wie einstecken, insofern wird sie es einzuschätzen wissen, wenn jemand über sie sagt: je oller, je doller. Passt ja auch zu der Schwäbin, die mit ihren 37 Jahren nicht nur als zweitälteste Spielerin nach Wimbledon gekommen ist, sondern je nach Tagesform schlagfertig oder sperrig auftritt.

Am wetterwendischen Sonntag auf Court No. 2 war meistens die bessere Version von Siegemund zu erleben. Durch den 6:3, 6:2-Sieg gegen die Argentinierin Solana Sierra, die als Lucky Loser ins Hauptfeld nachgerückt war und dort einen überraschenden Siegeszug hinlegte, zog die deutsche Tennisspielerin ins Viertelfinale von Wimbledon ein. Dort trifft die aktuelle Nummer 104 der Weltrangliste auf die Branchenführerin Aryna Sabalenka aus Belarus, die sich gegen die Belgierin Elise Mertens 6:4, 7:6 durchsetzte.

Für Siegemund ist es das zweite Mal nach 2020 auf den Sandplätzen von Roland Garros, dass sie bei einem Grand-Slam-Turnier unter den letzten acht steht. „Das war das tougheste Match hier“, sagte Siegemund nach dem vierten Einzel nacheinander, das sie auf dem Londoner Rasen glatt in zwei Sätzen gewann. Dreimal sei sie als Außenseiterin in die Partie gegangen, „diesmal war es auf dem Papier ausgeglichen. Ich bin superglücklich, dass ich es so gut hingekriegt habe“, sagte die Deutsche.

Abfuhr für ihren Mixed-Partner

Die schwäbische Kampagne auf dem Londoner Rasen geht also weiter. Und zwar als zweifache Herausforderung, ist Siegemund mit der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia doch auch in der Doppel-Konkurrenz aktiv. Ihrem französischen Sportsfreund Édouard Roger-Vasselin erteilte Siegemund dagegen am Samstag kurz vor dem gemeinsamen Gang auf den Court eine Abfuhr. „Zu riskant“ sei es gewesen, auch noch im Mixed-Wettbewerb anzutreten.

Von angeblichen „Zipperlein“ war am Sonntag bei ihrem sechsten Match binnen sieben Tagen wenig zu sehen. Als die Regenwolken nach zwei Spielunterbrechungen vorübergezogen waren, verharrte das Qualitätslevel des Matches indes im mittel- bis mausgrauen Bereich. Siegemund siegte, weil sie sich weniger Fehler leistete als die 21 Jahre alte Sierra.

Die Zahl unerzwungener Fehler lag bei beiden Spielerinnen deutlich höher als jene der gewonnenen Punkte. Sierra kam auf neun Winner bei 29 Fehlern, bei Siegemund (5/17) sah es weniger schlimm aus. Wer mochte, konnte den Unterschied mit der Ausgebufftheit erklären. Beim dritten Matchball verschlug Sierra eine Vorhand.

Um die Deutsche und ihren Trainer und Partner Antonio Zucca ist es einsam geworden. Schieden doch die letzten Landsleute aus: Die Doppel-Weltmeister Kevin Krawietz/Tim Pütz (Coburg/Frankfurt) unterlagen im Achtelfinale dem Australier Rinky Hijikata und dem Niederländer David Pel 2:6, 4:6.

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