Berlin

Berliner Miezen in Gefahr: Alarm, Alarm! Es ist Fenstersturzsaison | ABC-Z

Berlin taz | Wenn es im Sommer drinnen zu heiß ist und draußen sowieso, hilft nur noch das Schwimmbad oder ein klimatisierter Supermarkt. Katzen sind weder hier noch dort erwünscht, ins Wasser würden sie ja ohnehin nicht springen, Hitze hin oder her.

Zwangsläufig bleiben sie in der heimischen Teilzeitsauna zurück. Die ach so besorgten Be­sit­ze­r:in­nen sind sich der Gefahr natürlich bewusst und öffnen fleißig Fenster, damit ihre geliebten Vierbeiner zumindest gelegentlich eine frische Brise abbekommen. Ein fataler Fehler, denn ein einziger Vogel oder eine Fliege kann für die schnurrende Mieze zum Verhängnis werden – und die Türen und Fenster zur Todesfalle. Warnt zumindest der Berliner Tierschutzverein.

Die Tier­schüt­ze­r:in­nen sprechen sogar von der „Fenstersturzsaison“. Fast täglich gebe es aktuell Einsätze, um aus dem Fenster gesprungene, „schwer verletzte Katzen“ zu retten, teilt der Verein mit. Geschätzt leben in der Hauptstadt an die 200.000 Katzen und Kater, Ende Juni hieß es, das Tierheim Berlin habe in diesem Jahr „bereits“ sechs schwer verletzte Fenstergeflüchtete aufnehmen müssen.

Der Tierschutzverein scheint mit dem Katzenregen jedenfalls jede Menge zu tun zu haben, sodass keine Zeit mehr bleibt, um auf Mails und Anrufe zu reagieren. Immerhin warnen sie auf ihrer Website vor den Folgen der Stürze: schwere Knochenbrüche, innere Verletzungen. Oft müsse operiert werden, die Behandlungskosten seien hoch. Manchmal seien sie so teuer wie ein Kleinwagen. Klingt fast schon zu dramatisch, um wahr zu sein.

Kippfenster sind besonders tückisch

Trotzdem: Ein Sturz reicht, und zwar der der eigenen Katze. Was kann man also tun, um das zu verhindern? Jedenfalls auf keinen Fall alles abschließen. Im besten Fall sollte die Katze beschäftigt sein, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt, aus dem Fenster zu hüpfen. Vorsorglich lassen sich auch Katzengitter anbringen, bei Bedarf gibt es spezielle für Kippfenster.

Die spitzen Kippfensterritzen sind natürlich besonders tückisch. Wenn Katzen auf diesem Weg in die Freiheit wollen, können sie steckenbleiben. Es gibt sogar einen Namen für das Phänomen: „Kippfenstersyndrom“.

Dabei kann es zu inneren Quetschungen und anderen schwerwiegenden Verletzungen kommen, die äußerlich teils nicht zu sehen sind. Ein Tierarztbesuch ist deshalb in jedem Fall ratsam, rät das allwissende Internet. Egal, ob die Katze aus dem Fenster gefallen ist oder noch feststeckt.

Nun sollte sich dieser Text bloß nicht als Prophezeiung entpuppen. Im August muss ich selbst vier Wochen auf einen Kater im fünften Stock aufpassen – jetzt immerhin einigermaßen gut vorbereitet.

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