Doppelter Anlass: Verteidigungsministerium hisst Regenbogenflagge | ABC-Z

Doppelter Anlass
Verteidigungsministerium hisst Regenbogenflagge
03.07.2025, 17:02 Uhr
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Die Entscheidung, auf dem Bundestag zum CSD keine Regenbogenfahne zu hissen, ist in den vergangenen Tagen heiß diskutiert worden. Das SPD-geführte Verteidigungsministerium geht einen anderen Weg: Am heutigen Tag wehen sowohl in Berlin als auch in Bonn Regenbogenflaggen.
Als Bekenntnis zu Vielfalt und gegen Diskriminierung hat das Verteidigungsministerium an seinen Dienstsitzen in Berlin und Bonn die Regenbogenflagge gehisst. Das Wehrressort bezeichnete das als “ein starkes Zeichen für Solidarität mit queeren Soldatinnen und Soldaten, für Kameradschaft und gesellschaftliche Verantwortung”.
Wie bereits in den Vorjahren wurde die Flagge am 3. Juli gezeigt, einem Datum mit zwei für die Bundeswehr historischen Bezügen. An dem Tag war im Jahr 2000 ein Erlass aufgehoben worden, der homosexuellen Soldaten die Eignung als Vorgesetzte abgesprochen und sie von Beförderungen ausgeschlossen hatte. Seit Juli 2021 gilt zudem das Rehabilitierungsgesetz, das Unrechtsurteile aufhebt und entschädigt.
“Wir hoffen, mit dem deutlichen Zeichen gerade all jene zu erreichen, die seinerzeit im Wehrdienst auf ihre sexuelle Orientierung reduziert wurden. Sie dürfen sich gewiss sein: Der Wind in der Bundeswehr hat sich gedreht”, erklärte der Leiter der Rechtsabteilung und künftige Staatssekretär, Jan Stöß. Heute zähle Kameradschaft unabhängig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität.
Um die Regenbogenflagge hatte es in den vergangenen Tagen viele Diskussionen gegeben. Die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, nicht auch am Christopher Street Day am 26. Juli wie in Vorjahren die Regenbogenflagge am Parlament aufzuziehen, war unter anderem von Grünen und Linken kritisiert worden.
Bundeskanzler Friedrich Merz, wie Klöckner von der CDU, hatte sich hinter den Kurs von Klöckner gestellt. Der Parteichef sagte in der ARD-Talkshow “Maischberger”: “Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt”, auf das man beliebig Fahnen hisse. Es gebe einen Tag im Jahr, das sei der 17. Mai – das ist der Tag gegen Homophobie – an dem die Regenbogenflagge gehisst werde.