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Gehalt: Was verdient ein Uhrmacher – Job | ABC-Z

„Viele denken wegen der Bezeichnung ‚Uhrmacher‘, dass ich in meinem Job Uhren baue. Ich fokussiere mich aber auf die Reparatur der Uhren. In der Ausbildung habe ich allerdings gelernt, wie ich alle Teile einer Uhr selbstständig anfertige. Denn wenn man ein Ersatzteil nicht beim Hersteller nachbestellen kann, müssen wir es selbständig bauen.“

Wie mein Arbeitsalltag aussieht

„Uhrmacherei ist ein Handwerk, ich arbeite also in einer Werkstatt. Mein Werktisch sieht ein bisschen aus wie ein normaler Schreibtisch. Aber er ist höhenverstellbar, damit der Rücken gerade bleibt, und hat Armauflagen, die vom Ellbogen bis zum Handgelenk reichen, damit ich meine Hände ruhig halten kann. Für Großuhren machen wir auch Hausbesuche, nehmen die Uhr mit und liefern sie wieder zu den Kunden. Kleinere Reparaturen oder Reparaturen an großen Standuhren erledigen wir zum Teil direkt vor Ort.  

Pro Tag muss ich normalerweise eine Revision machen. Konkret heißt das: Ich zerlege Werk und Gehäuse einmal komplett, überprüfe die Uhr, finde den Fehler und repariere sie. Dabei tausche ich Teile aus, reinige die Uhr, baue sie wieder zusammen, reguliere sie und ersetze im Gehäuse alle Dichtungen. Die wichtigsten Werkzeuge für die Arbeit sind Lupen, Pinzetten, Schraubendreher und ein Tablet. Das Tablet brauche ich, um die Anleitungen der Uhren zu sehen. Dort steht genau, welche Teile verwendet werden und wie man die Uhr wieder zusammenbaut. Die Kunst ist, das ohne Anleitung zu schaffen, was man mit ein bisschen Erfahrung gut hinbekommt.“

Wie ich zu dem Job gekommen bin

„Ich war schon immer von Technik fasziniert und wollte etwas Handwerkliches machen, bei dem man im Winter aber nicht die ganze Zeit draußen sein muss. Nach einem Praktikum bei einem Uhrmacher habe ich gemerkt, dass es genau das ist, was ich gesucht habe. Nach der Hauptschule habe ich drei Jahre lang die Ausbildung zum Uhrmacher gemacht, mit Blockunterricht in Würzburg. Ein guter Hauptschulabschluss reicht also schon für die Ausbildung. In Mathematik muss man aber wirklich fit sein. Das ist wichtig, zum Beispiel, um die Zahnräder einzustellen.“

Welche Eigenschaften man für den Job braucht

„Als Uhrmacher braucht man eine ruhige Hand, Fingerspitzengefühl, Konzentration, Geduld und viel Ruhe. Man darf nicht hektisch werden, wenn etwas nicht direkt funktioniert. Und man muss damit umgehen können, wie teuer viele der Uhren sind, an denen man arbeitet. Teils hat man ein Vermögen in der Hand. Da darf man sich nicht unter Druck setzen, dass man etwas kaputt machen könnte.“

Was ich an meinem Beruf mag und was nicht

„Die Arbeit mit dem Hochwertigen, die Abwechslung und der Kontakt mit Kunden machen mir am meisten Spaß. Es ist ein cooles Gefühl, wenn die Uhren nach der Reparatur wieder laufen und man das mit seinen eigenen Händen geschafft hat. An meiner allerersten Uhr habe ich ein bis zwei Wochen gearbeitet. Jetzt schaffe ich diese Arbeit normalerweise an einem Tag. Man geht also oft mit einem Erfolgserlebnis nach Hause. Es ist auch toll, die funktionstüchtige Uhr wieder zurückzubringen. Wenn die Kunden etwas zur Uhr fragen und du Antworten auf jede Frage hast, weil du das komplette Innenleben der Uhr kennst und sie in alle Einzelteile zerlegt hast, macht das echt stolz. 

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