Kultur

Missbrauchsprozess: Sean “Diddy” Combs bleibt bis zur Strafmaßverkündung in Haft | ABC-Z

Ein US-Richter hat am Mittwoch den Antrag von US-Rapper Sean “Diddy” Combs abgelehnt, vor seiner Verurteilung aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Der Richter lehnte eine Freilassung gegen eine Kaution von einer Million US-Dollar ab. 

Am Mittwoch (Ortszeit) hatten die Geschworenen Combs im Prozess um mehrere Sexualstraftaten in zwei Anklagepunkten
schuldig gesprochen. In drei anderen Anklagepunkten sprach die
Jury ihn frei. Einen Freispruch verkündete die Jury in Bezug auf die schwerwiegendsten Vorwürfe, Sexhandel und organisierte Kriminalität. Schuldig gesprochen wurde er in zwei Fällen wegen Nötigung von Frauen
zur Prostitution. 

Das Strafmaß wird der Richter zu einem späteren Zeitpunkt verkünden. Ein Termin dafür steht noch nicht fest. Möglicherweise könnte die Strafmaßverkündung im Oktober stattfinden.

Für den Rapper ist der Freispruch in den schwerwiegendsten Anklagepunkten ein Erfolg: Bei einem Schuldspruch, etwa in den beiden Fällen von Sexhandel, hätte das Strafmaß eine Freiheitsstrafe von mindestens 15 Jahren vorgesehen. Die beiden Anklagepunkte, wonach Combs Frauen zu Prostitution über Grenzen von US-Bundesstaaten hinweg genötigt haben soll, könnten jeweils eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren für ihn bedeuten. Der Richter hat aber die Möglichkeit zu verfügen, dass die Haftstrafen für die beiden Anklagepunkte zeitgleich abgeleistet werden.

Combs bedankt sich bei der Jury

Combs nahm das Urteil im Beisein seiner Mutter und seiner Schwester im Gerichtssaal entgegen. Medienberichten zufolge bedankte er sich bei den Geschworenen und ging dann auf die Knie, um zu beten.

Zuvor hatten die Geschworenen in dem Fall 13 Stunden lang beraten. Am Dienstagabend (Ortszeit) hatten sie dem Richter mitgeteilt, dass sie sich in allen Anklagepunkten bis auf den der organisierten Kriminalität einig seien. Der Richter hielt die Geschworenen dazu an, weiter zu beraten. Allerdings solle “keiner der Geschworenen ihre oder seine Gewissensentscheidung ändern, nur um zu einem einheitlichen Urteil zu kommen”, sagte der Richter. Daraufhin vertagte sich die Jury und trat am Mittwochmorgen wieder zusammen und kam dann schnell zu dem Urteilsspruch.

Auf den Rapper warten nach dem Urteil in dem Strafprozess mehr als 60
Zivilklagen mit Vorwürfen, die von Missbrauch bis Vergewaltigung
reichen. Unter den Klägern sind sowohl Frauen als auch Männer, einige
sind jünger als 25 Jahre alt.

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