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Hitzewelle: Tipps und Tricks für die heißen Tage | ABC-Z

AUDIO: Wann es zu heiß ist – und für wen Hitze gefährlich ist (3 Min)

Stand: 30.06.2025 14:43 Uhr
| vom

Steigen die Temperaturen im Sommer in Richtung 30 Grad oder mehr, fühlen sich viele Menschen nicht mehr wohl. Was hilft, um die hohen Temperaturen besser zu ertragen? Tipps, um gut durch die Hitze zu kommen.

Die heißesten Stunden des Tages liegen am Nachmittag. Dann sollte man sich möglichst nicht im Freien aufhalten. Damit die Wohnung angenehm kühl bleibt, am besten nachts und in den frühen Morgenstunden lüften.

Fenster abdunkeln

Vor allem die Fenster nach Süden möglichst mit Rollläden oder Jalousien abdunkeln, um die Wärmestrahlung abzuhalten. Sind die Rollläden außen montiert, ist der Effekt spürbar größer als innen. Trick: Ein Stück Stoff, etwa ein dünnes Handtuch, über den Fensterflügel legen und beim Schließen so einklemmen, dass die Scheibe von außen bedeckt ist.

Geschlossene Lamellen von zwei Innenrollos an einem Fenster, dessen einer Flügel gekippt ist

Mit dem richtigen Hitzeschutz bleibt es in Innenräumen erträglich. Sonnenschutz und Lüften helfen, die Wohnung zu kühlen.

Fenster schließen oder lieber durchlüften?

Eine Hand öffnet ein Fenster.

Bei Sommerhitze sollte man am besten am frühen Morgen kräftig durchlüften.

Ob man die Fenster tagsüber lieber geschlossen halten oder gelegentlich durchlüften sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab und unterscheidet sich individuell. Wer tagsüber nicht zu Hause ist, kann am besten nachts oder morgens stoßlüften, anschließend die Fenster schließen und alles abdunkeln. Wer viel Zeit in den Innenräumen verbringt, sollte dagegen zwischendurch für Durchzug sorgen – zumindest, so lange es draußen kühler ist als drinnen. Wichtig ist, die pralle Sonne durch Abdunkeln möglichst auszusperren.

Nachts immer zudecken

Im Schlafzimmer vor dem Zubettgehen ebenfalls kräftig durchlüften. Auch bei hohen Temperaturen sollte man sich zudecken und nicht nackt schlafen, sonst droht eine Erkältung. Statt einer Decke reicht ein dünnes Laken. 

Die Luft im Zimmer bewegen

Ein Standventilator steht in einem Innenraum

Ventilatoren kühlen die Luft zwar nicht, bewegen sie aber, sodass sie sich auf der Haut kühler anfühlt.

Ein Ventilator im Zimmer kann die Temperatur zwar nicht senken, hilft aber, sie in Bewegung zu halten. So verdunstet Schweiß auf der Haut schneller und kühlt den Körper. Den Luftstrom aber nicht direkt auf Hals und Kopf lenken, sonst drohen Erkältung und Muskelverspannungen. Am besten den Ventilator nicht dauerhaft, sondern nur ab und zu laufen lassen.

Feuchte Tücher aufhängen und Verdunstungskälte nutzen

Wenn Wasser verdunstet, entsteht Kälte. Dieser Effekt lässt sich im (Schlaf-)Zimmer nutzen, wenn ein großes Tuch feucht auf einen Wäscheständer gehängt wird. Die Verdunstung des Wassers kühlt die Raumluft. Das funktioniert aber nur, wenn es nicht zu schwül im Raum ist. Darauf weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hin. Steige die Luftfeuchtigkeit stark an, solle man kurz stoßlüften. Zudem sollten die Tücher nicht völlig austrocknen, denn dann heizen sie sich mit auf.

Im Büro wirkt es erfrischend, aus einer im Kühlschrank aufbewahrten Sprühflasche gelegentlich etwas Wasser ins Gesicht und auf die Arme zu sprühen.

Klimageräte nicht zu kalt einstellen

Immer mehr Menschen nutzen Klimageräte gegen Sommerhitze. Sie erzeugen eine stetige Luftbewegung und lassen schweißfeuchte Haut rasch auskühlen. Sie sollten daher nicht zu stark heruntergeregelt sein. Faustregel: Die eingestellte Temperatur sollte nicht mehr als sechs Grad unter der Außentemperatur liegen. An extrem heißen Tagen im Sommer darf die Differenz kurzfristig etwas größer sein – maximal jedoch zehn Grad. Die optimale Temperatur hängt auch vom eigenen Kälte- und Wärmeempfinden ab und ist individuell unterschiedlich.

Ausreichend trinken

Im Sommer zu schwitzen, wird meist als lästiges Übel empfunden. Für den Körper ist Schweiß aber notwendig, damit er seine Temperatur regulieren kann. Wer viel trinkt, erleichtert dem Organismus die Arbeit. Erwachsene sollten mindestens zwei Liter pro Tag zu sich nehmen, möglichst gleichmäßig über den Tag verteilt. Bei starkem Schwitzen darf es auch das Doppelte sein. Wer zu wenig trinkt, wird müde, bekommt Kopfschmerzen und im Extremfall einen Kreislaufkollaps.

Lauwarme Getränke kühlen besser

Ein eiskaltes Getränk ist im Sommer verlockend, aber nicht sinnvoll. Lauwarmes oder leicht gekühltes löscht den Durst besser und belastet den Kreislauf nicht zusätzlich. Neben Mineral- oder Leitungswasser bieten sich dünne Kräutertees und verdünnte Obstsäfte als Getränke an.

Eine aufgeschnittene Wassermelone.

Melonen sind ein guter Durstlöscher an heißen Tagen.

Süße, kalorienreiche Drinks wie Limonaden und Cola, alkoholische Getränke sowie Kaffee und schwarzer Tee eignen sich nicht als Durstlöscher. Tipp: Etwas Zitronensaft oder ein Stängel Minze in einer Karaffe geben Wasser einen frischen Geschmack.

Leichtes Essen wählen

Wer auf seinen Körper hört, merkt es meist selbst: Wenn die Temperaturen steigen, sinkt der Appetit auf schweres, fettiges Essen. Auf dem Speiseplan sollten dann Obst, Salate und Gemüse stehen. Sorten, die viel Wasser enthalten, wie Gurken, Tomaten oder Melonen tragen zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Auch Milchprodukte wie Quark und Joghurt schmecken bei Hitze besonders gut. Tipp: Wer nicht auf eine warme Mahlzeit verzichten möchte, kann sie vom Mittag auf den Abend verlegen und leichte Gerichte wählen.

Mango-Avocado-Salat mit Mozzarella auf einem Teller serviert

Bei Hitze lässt bei den meisten der Appetit nach. Wie bekommt der Körper trotzdem alle Nährstoffe, die er braucht?

Lockere, luftige Kleidung tragen

Eng anliegende Kleidung lässt keine Luft an die Haut und vermindert den Kühleffekt beim Schwitzen. Besser eignen sich lockere Hemden und Blusen sowie weit geschnittene Hosen und Röcke aus Naturfasern wie Leinen, Baumwolle oder Seide und in hellen statt dunklen Farben. In Kleidung, die wenig Haut bedeckt, riskiert man nicht nur einen Sonnenbrand, sondern die Sonne heizt den Körper auch stärker auf. Ein Hut mit breiter Krempe schützt den Kopf und das Gesicht.

Nicht zu lange ins kalte Wasser und lauwarm duschen

Ein Schwimmbad oder ein Badesee sorgen für perfekte Abkühlung. Wer dort erhitzt ankommt, sollte allerdings langsam ins Wasser gehen und sich erst an die Temperatur gewöhnen. Ist der Körper so weit abgekühlt, dass er mit Zittern und blauen Lippen reagiert, wird es höchste Zeit, das Wasser zu verlassen. Besonders Kinder verpassen diesen Punkt manchmal.

Auch eine kühle Dusche wirkt sehr erfrischend. Das Wasser sollte aber nicht zu kalt sein, sonst heizt sich der Körper anschließend umso stärker auf. Tipp: Zur Abkühlung zwischendurch kaltes Wasser über die Unterarme laufen lassen.

Sport nur morgens oder abends

Sport ist auch im Sommer für den Körper wichtig und gesund. Allerdings müssen es bei Hitze keine Höchstleistungen sein. Wichtig: Warnsignale des Körpers wie Erschöpfung, Schwindelgefühle oder Sehstörungen sollte man immer ernst nehmen. Wer sein Training in die kühlen Morgen- oder Abendstunden verlegt, schont den Organismus. Während und nach dem Sport reichlich trinken und verschwitzte Kleidung bald wechseln, sonst kühlt der Körper aus. Tipp: Funktionskleidung aus Kunstfasern lässt den Schweiß besser verdunsten und eignet sich daher besser als ein Baumwoll-Shirt.

Was hilft bei Hitze? Die Tipps im Überblick

  • Räume richtig lüften
  • Luft im Zimmer bewegen
  • Klimaanlagen nicht zu kalt einstellen
  • viel, nicht so kaltes Wasser trinken
  • leichte Kost essen
  • luftige Kleidung tragen
  • Verdunstungskälte nutzen
  • nach Süden ausgerichtete Räume abdunkeln
  • lauwarm duschen statt eiskalt, nicht zu lange kalt baden
  • Sport in die Morgen- oder Abendstunden verlegen

Eine Frau tupft sich auf der Straße die verschwitzte Stirn.

Kreislaufzusammenbrüche und Herzrhythmusstörungen können die Folge großer Hitze sein. Betroffen sind vor allem Ältere.

Ein Teller mit Thunfisch-Filet, Pfannengemüse und verschiedenen Beeren

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