Verständnis für Grenzkontrollen zu Polen | ABC-Z

Die Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg (IHK) hat Verständnis für temporäre Grenzkontrollen auf deutscher und polnischer Seite gezeigt. Auch wenn das Thema beiderseits der Grenze die Gemüter bewege, habe es letztlich doch relativ wenig Auswirkungen auf den Alltag, meinte Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg, in deren Kammerbezirk auch die 80 Kilometer lange Grenze zum Nachbarland Polen fällt.
Es dürften nicht künstlich Probleme oder Barrieren aufgebaut werden, die es zwischen Deutschland und Polen und dem östlichen Mecklenburg-Vorpommern und der Woiwodschaft Westpommern nicht mehr gebe. „Das sind Diskussionen, die uns sowohl auf polnischer als auf deutscher Seite nur schaden”, sagte Haasch der „Deutschen Presse-Agentur“.
Beide Länder seien sich darin einig, illegale Migration zu verhindern. „Das ist das gemeinsame Ziel“, sagte Hasch mit Blick auf die Kontrollen beiderseits der Grenze. Die Grenzkontrollen seien derzeit nicht so gravierend, dass irgendjemand seine Geschäftsbeziehungen zum Nachbarn infrage stelle, betonte Haasch. Es sei nicht so, dass der Schlagbaum an der Grenze wieder eingesetzt werde, auch wenn er mitunter das Gefühl habe, dass sich manche feste Grenzen mit Zollschranken zurückwünschten. „Dagegen müssen wir aber mit allem, was wir haben, antreten.“
Polen will von Montag, 7. Juli, an vorübergehend Kontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Auch an der Grenze zu Litauen sollen Kontrollen stattfinden. Mecklenburg-Vorpommern ist mit Polen wirtschaftlich eng verflochten. Der Außenhandel von MV mit Polen betrug vergangenes Jahr laut IHK 1,58 Milliarden Euro, wovon 662,24 Millionen auf die Ausfuhr und 917,7 Millionen Euro auf Importe entfielen.