Ratgeber

Dümmer See: Radfahren, Wassersport und die Natur erkunden | ABC-Z

Stand: 26.06.2025 12:56 Uhr

Mit einer Fläche von gut zwölf Quadratkilometern ist der Dümmer Niedersachsens zweitgrößter See. Im Süden und Westen darf sich die Natur ungestört ausbreiten, der Osten gehört den Wassersportlern.

Der Dümmer liegt etwa zehn Kilometer südlich von Diepholz und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Der See ist Teil des gleichnamigen Naturparks, der sich von den Dammer Bergen im Westen bis zum Oppenweher Moor im Osten erstreckt. Im Süden und Westen wächst am Ufer reichlich Schilf. Weiträumige Niedermoore schließen sich an und bieten ideale Brut- und Rastplätze für Vögel wie Kiebitz, Uferschnepfe, Bekassine, Haubentaucher und Rotschenkel. Im Herbst und Winter ist der Dümmer See Rastplatz für Tausende Zugvögel wie Kraniche und Gänse.

Häfen, Strände und Unterkünfte am Ostufer

Liegestühle stehen am Dümmer See.

Im Liegestuhl in der Strandbar kommt man dem Wasser ganz nah.

Während es am Westufer keine besiedelten Ortschaften gibt und dort die Natur Vorrang hat, finden Ausflügler, Touristen und Wassersportler am Ostufer rund um die Orte Lembruch und Hüde Häfen, Sandstrände, Unterkünfte und Restaurants. Surfer und Segler schätzen das maximal anderthalb Meter tiefe Gewässer, im Sommer laden Strandbäder zum Schwimmen, Plantschen und Entspannen ein.

Mit dem Fahrrad oder zu Fuß den See umrunden

Radfahrer vor Segelbooten am Dümmer See.

Die 30 Kilometer lange Dümmer-Rund-Tour führt stellenweise am Ufer entlang.

Ein Fahrrad ist das perfekte Verkehrsmittel, um die Natur und die kleinen Orte am und in der Nähe des Dümmers zu erkunden. Verschiedene Themen-Routen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Moor, Dörfer oder Kirchen eignen sich für Tagestouren. Eine ist die beschilderte Dümmer-Rund-Tour. Sie führt auf insgesamt gut 30 Kilometern Länge um den See und im Südwesten zusätzlich in das moorige Hinterland. Einen guten Überblick – auch für Wanderer – bietet der 17 Kilometer lange Rundweg Dümmerdeich. Für die Umrundung des Sees zu Fuß sollte man etwa vier Stunden einplanen.

Lembruch: Erholungsort am Dümmer See

Als Start und Ziel für eine Seeumrundung auf dem Deichweg bietet sich Lembruch an, ein maritim geprägter Erholungsort mit vielen touristischen Angeboten wie Bootsvermietung, Badestrand und Ferienwohnungen. Wer sich für die Geschichte und Natur der Region interessiert, besucht dort das Dümmer-Museum. Es dokumentiert unter anderem, wie die Menschen Jahrhunderte lang versucht haben, die Niederung trockenzulegen und Torf abzubauen. So entstand auch der Deich um den See.

Reetdachhäuser und Wassersport in Hüde

Von Lembruch geht es in südlicher Richtung am Deich entlang durch das Naturschutzgebiet Hohe Sieben nach Hüde. Das ehemalige Fischerdorf lockt unter anderem mit einem Strand, Bootsvermietung, Segelschule, Hallenbad und mehreren Campingplätzen. Im Ortskern bilden zahlreiche Reetdach- und Fachwerkhäuser eine hübsche Kulisse.

Auf dem Erlebnispfad durchs Ochsenmoor

Ein Storch im Tieflug am Dümmer See

Der Dümmer See ist auch bei Störchen als Brutplatz beliebt.

Am Südufer des Dümmer liegt das Naturschutzgebiet Ochsenmoor mit Beobachtungsturm. Zahlreiche Vögel leben auf den Ende der 90er-Jahre wiedervernässten Flächen. Ein Natur-Erlebnis-Pfad und eine Naturschutzstation informieren über Tiere und Pflanzen. Um die Landschaftspflege in den Bruchwiesen kümmern sich Diepholzer Moorschnucken. Die robusten Landschafe stammen ursprünglich aus der Diepholzer Moorniederung. Weil sie gut mit der Feuchtigkeit zurechtkommen, wurden sie im Ochsenmoor angesiedelt.

Über die Hunte-Brücke ans Westufer

Vom Ochsenmoor gelangt man über die Hunte-Brücke – der Fluss durchfließt den Dümmer von Süd nach Nord – ans Westufer des Sees. Der Deichweg führt nun durch die westliche Dümmerniederung Richtung Norden. Einzige Rastmöglichkeit an der Strecke ist der Olgahafen Damme. Dort kann man sich stärken und Boote mieten. Ein 1,7 Kilometer langer Naturerlebnispfad lädt zu einem Rundgang ein. Sechs Stationen informieren über die Niederung, den Deichbau und die Artenvielfalt.

Vom Olgahafen verläuft der Deichweg am Nordufer entlang zurück nach Lembruch. Mehr Tipps für Radtouren und Wanderungen in der Region gibt es auf den Seiten der Dümmer-Weserland-Touristik.

“Der Dümmer brennt”

Wer den Dümmer im Spätsommer besucht, hat die Chance, das Veranstaltungshighlight der Region mitzuerleben. Ende August findet in Hüde unter dem Motto “Der Dümmer brennt” ein Fest mit Musik, Kinderprogramm, Kunsthandwerkermarkt und einem großen Feuerwerk über dem See statt.

Gut getarnt: Nahaufnahme einer Graugans im Raakmoor in Hamburg.

Graugänse dürfen hier nun auch in der Schonzeit bejagt werden. Ihre Zahl soll von derzeit 7.000 auf unter 1.000 sinken.

Berufsfischer auf dem Dümmer.

Ob Gastronomie, Viehwirtschaft oder Naturschutz: Die Menschen am Dümmer stehen das ganze Jahr vor Herausforderungen.

Schäfer Hans Heymann hat schon mehrere seiner Schafe an den Wolf verloren.

Manche wilde Tiere sind zurück im Norden – eine Freude für Naturliebhaber, doch es ist auch eine Gratwanderung.

Segelboote liegen am Dümmer.

Der Segelclub Dümmer von 1921 hat ein wunderschönes Gelände am Ostufer des Sees. Karla Lückertz-Lukosch liebt die Umgebung.

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