Hautkrebs auf dem Land häufiger als in Frankfurt |ABC-Z

Sowohl schwarzer als auch weißer Hautkrebs sind in Hessen ungleich verteilt: In den Ballungszentren im Süden des Bundeslandes wird diese Diagnose viel seltener gestellt als in ländlichen Regionen. Das geht aus dem AOK-Gesundheitsatlas hervor, bei dem mit Hilfe eines Hochrechnungsverfahrens Daten für die Gesamtbevölkerung errechnet werden.
Im Jahr 2023 waren demnach in Hessen 2,63 Prozent der Bevölkerung an hellem Hautkrebs erkrankt. Er betrifft Frauen mit 2,69 und Männer mit 2,57 Prozent ungefähr gleich stark. Auffallende Unterschiede gibt es dagegen beim Blick auf die regionale Verteilung.
Während in Frankfurt nur 1,7 Prozent der Stadtbevölkerung von einem hellen Hautkrebs betroffen waren, betrug die Häufigkeit im Werra-Meißner-Kreis 4,1 Prozent. Direkt danach folgen der Kreis Waldeck-Frankenberg mit 3,43 Prozent und der Vogelsbergkreis mit 3,35 Prozent. Ähnlich wie Frankfurt schneidet der Kreis Limburg-Weilburg mit einer Häufigkeit von 2,25 Prozent ab.
Schwarzer Hautkrebs seltener
An dem ungleich gefährlicheren schwarzen Hautkrebs waren 2023 in Hessen 0,45 Prozent der Bevölkerung erkrankt. Frauen waren mit 0,51 Prozent signifikant häufiger erkrankt als Männer mit 0,39 Prozent. Und auch bei schwarzem Hautkrebs zeigt sich eine auffällige regionale Verteilung.
Die Krankheitshäufigkeit betrug in Frankfurt 0,29 Prozent, in Darmstadt 0,38 Prozent und im Landkreis Marburg-Biedenkopf 0,39 Prozent – alles unterdurchschnittliche Werte. In den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg (0,65 Prozent), Vogelsberg (0,64 Prozent) und Werra-Meißner-Kreis (0,63 Prozent) kommt die Erkrankung dagegen überdurchschnittlich oft vor.
„Naheliegend ist hier – wie bei hellem Hautkrebs – ein Zusammenhang mit der unterschiedlichen Altersstruktur“, erklärt Christoph-Gerard Stein vom Medizinischen Kompetenz-Center der AOK Hessen. „Denn Hautkrebs ist, wie fast alle Krebsarten, vor allem eine Erkrankung des fortgeschrittenen Lebensalters.“
Stein erwartet eine deutliche Zunahme der Hautkrebserkrankungen in den nächsten Jahrzehnten. Das liege zum einen am Bevölkerungszuwachs und der durchschnittlich längeren Lebenszeit. „Hinzu kommen erhöhte Risiken durch die aufgrund der Klimakrise verstärkten Sonnenexposition“, ergänzt Stein.