Handel: Trump hält Angebote der EU im Zollstreit bislang für unzureichend | ABC-Z

US-Präsident Donald Trump hat die EU gewarnt, dass sie im Zollstreit ohne ein ausreichendes Angebot mit höheren Zöllen rechnen müsse. Die EU müsse ein gutes Angebot machen, sagte Trump an Bord der Air Force One. Auch die Handelsgespräche mit Japan seien “hart”. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte sich dagegen am Rande des G7-Gipfels in Kanada optimistisch gezeigt, dass eine Einigung vor Sommer gelingen werde.
“Wir sind im Gespräch, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie bisher ein faires Angebot gemacht haben”, sagte Trump mit Bezug auf die EU. “Entweder sie machen ein gutes Geschäft oder sie zahlen einfach, was wir ihnen sagen, dass sie zahlen müssen”, fügte er hinzu. Trump hatte den G7-Gipfel in Kananaskis wegen der Eskalation im Nahen Osten vorzeitig verlassen.
Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, teilte am Rande des Gipfels mit, dass das Ziel weiterhin darin bestehe, eine Einigung vor dem 9. Juli zu erreichen. Danach würden ohne Einigung höhere gegenseitige Zölle in Kraft treten, weil die EU auf US-Zölle mit Gegenmaßnahmen reagieren würde. “Es ist komplex, aber wir kommen voran”, sagte von der Leyen.
Friedrich Merz zeigt sich zuversichtlich
In Kananaskis hatte Trump mit dem britischen Premierminister Keir Starmer einen Handelsdeal mit Großbritannien vorangetrieben. Außerdem traf er sich mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba.
Beim bilateralen Gespräch zwischen Merz und dem US-Präsidenten spielte das Thema dagegen nach deutschen Angaben keine Rolle. Der Kanzler sagte im ZDF: “Ich bin zuversichtlich, dass uns ein Abkommen gelingt. Es wird kein sehr umfassendes Abkommen sein, es wird einige wenige große Branchen betreffen, aber die sind wichtig, und die sind gerade für die deutsche Wirtschaft wichtig”, sagte der Kanzler. Er habe hier insbesondere die Automobilindustrie im Blick.