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Münchner Zoo: Elefantenbulle Otto aus dem Tierpark Hellabrunn in Lebensgefahr – München | ABC-Z

Der Hellabrunner Elefantenbulle Otto schwebt in Lebensgefahr. Der viereinhalbjährige Publikumsliebling des Münchner Zoos hat sich mit einem gefährlichen Herpesvirus infiziert. Otto wird behandelt, das Elefantenhaus bleibt bis auf Weiteres geschlossen.

Wie der Tierpark am Sonntagabend mitteilte, zeige der Bulle seit Samstagmorgen „zunehmende Erschöpfungserscheinungen und Unwohlsein“. Die Veterinäre und Zoologen richteten ein Notfallprogramm ein. Untersuchungen und eine Blutprobe bestätigten: Der Jungelefant hat sich mit dem Herpes-Virus EEHV 1 infiziert. Das Virus kann für junge Elefanten lebensgefährlich sein.

Papa Gajendra könnte nun die Rettung für Otto sein

Otto wird im Elefantenhaus rund um die Uhr betreut. Nun könnte ihm sein Vater Gajendra helfen: Ihm war in den vergangenen Wochen regelmäßig Blutplasma entnommen worden, das in der momentanen Akutphase für den Jungbullen eine „überlebenswichtige Behandlungsoption“ darstellen könnte, wie Tierparkchef Rasem Baban in einer Mitteilung erklärt.

Nach dem Zuzug der Leipziger Elefantenkuh Rani und ihrer zweijährigen Tochter Savani vor etwa vier Wochen war der Herpes-Status der Herde überprüft worden. Da Otto das einzige Tier ohne eigene Antikörper war, wurde er nach Angaben des Zoos mit einem neuen Impfstoff geimpft. Weil das Herpes-Risiko in Elefanten-Gruppen stets präsent ist, wurde Gajendra außerdem in den vergangenen Wochen regelmäßig Blutplasma entnommen, das Otto helfen könnte.

Otto wird nun mit dem Blutplasma von Papa Gajendra (rechts) behandelt. (Foto: Tierpark Hellabrunn/Birgit Mohr)

Asiatische Elefanten gelten als bedrohte Tierart. Woher das Virus kommt, ist Forschern nicht bekannt. Infizierte Elefanten scheiden es in Rüsselsekreten, Speichel und anderen Körperflüssigkeiten aus. Übertragen werden kann es über Körperflüssigkeiten infizierter Elefanten und über die Luft. EEHV verursacht in erster Linie akute Blutungen. Die Sterblichkeitsrate liegt laut der Weltorganisation für Tiergesundheit bei bis zu 85 Prozent.

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