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Wehrpflicht: Mehrheit der Bürger würde Dienst an der Waffe heute verweigern | ABC-Z

Wenn die Bürger heute zwischen Wehr- und Zivildienst wählen müssten, würde sich eine Mehrheit für den Dienst ohne Waffe entscheiden.

51 Prozent gaben in einer aktuellen Umfrage an, lieber Zivildienst leisten zu wollen. Nur 36 Prozent würden zur Bundeswehr gehen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die “Bild”-Zeitung.

Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während 47 Prozent der Männer den Wehrdienst bevorzugen würden, sind es bei den Frauen lediglich 26 Prozent. 60 Prozent der Frauen würden stattdessen Zivildienst leisten; bei den Männern liegt dieser Anteil bei 42 Prozent.

Trotz der Zurückhaltung beim Dienst an der Waffe befürwortet eine relative Mehrheit der Befragten die Wiedereinführung der Wehrpflicht für die Generation ihrer Kinder oder Enkel. 47 Prozent fänden eine verpflichtende Einberufung gut, 34 Prozent lehnen sie ab. 9 Prozent ist die Frage gleichgültig, 10 Prozent machten keine Angabe.

Diskussion um Wiedereinführung einer Wehrpflicht

Aus der Wirtschaft kommt Unterstützung für die Wiedereinführung einer Wehrpflicht. Oliver Zander, Chef des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, sagte der “Bild”-Zeitung: „Der bereits im Frieden erforderliche Aufwuchs von ca. 180.000 auf 260.000 Soldaten und die Durchhaltefähigkeit im Verteidigungs- und Bündnisfall mit dann möglicherweise über 400.000 Soldaten sind mit einem freiwilligen Wehrdienst definitiv nicht zu schaffen. Wir brauchen deshalb die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht.“

Unterstützung kommt auch von Christoph Ahlhaus, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft. Er sagte der “Bild”-Zeitung: „Ein Leben in Freiheit und Wohlstand muss jeden Tag neu erarbeitet und verteidigt werden. Darum steht der deutsche Mittelstand voll hinter unserer Bundeswehr als Dienstleister und Zulieferer, durch großzügige Freistellungsregelungen bei Reserveübungen oder bei der personellen Aufstockung unserer Streitkräfte: Wehrpflicht? Wuppen wir!“

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