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Marinade für Hähnchen, Spareribs und Tofu zubereiten | NDR.de – Ratgeber – Kochen | ABC-Z

Stand: 12.06.2025 12:47 Uhr

Marinaden verleihen Hähnchen und Grillfleisch wie Spareribs besondere Würze und machen das Fleisch zart. Roher Fisch kann sogar in Marinaden garen. Auch Tofu lässt sich gut marinieren. Tipps und Rezepte.

Beim Grillen greifen viele Verbraucher gern zu fertig mariniertem Fleisch. Das ist praktisch, hat aber viel Nachteile. Zum einen können die Marinaden Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel, Antioxidationsmittel, Stabilisatoren und Säureregulatoren enthalten. Zum anderen lassen sich durch Marinaden Qualität, Alter und Herkunft des Fleisches verdecken, denn bei verarbeitetem oder mariniertem Fleisch gibt es keine Kennzeichnungspflicht. Empfindliche Menschen können zudem auf Zusatzstoffe wie etwa Guarkernmehl mit allergieähnlichen Symptomen reagieren.

Marinaden selbst herstellen


Statt Grillfleisch fertig mariniert zu kaufen, kann man die Marinade auch selbst zuzubereiten.

Es empfiehlt sich deshalb, Marinaden selbst zuzubereiten. Das ist sehr einfach, allerdings muss das marinierte Gut einige Zeit in der Marinade ziehen – je nach Lebensmittel sind es nur 15 Minuten oder aber mehrere Stunden. Grundzutaten für Marinaden sind ein hochwertiges Pflanzenöl sowie eine säuerliche Flüssigkeit wie Zitronensaft, Essig, Wein oder auch Buttermilch. Salz gehört in der Regel nicht hinein, da es dem Fleisch Flüssigkeit entzieht und es schneller austrocknen lässt.

Hähnchen und Grillfleisch marinieren

Grillfleisch kann man mit etwas gutem Olivenöl, Zitronensaft, Tomaten-, Chili- oder Sojasoße marinieren. Auf drei Teile Öl kommt ungefähr ein Teil Essig oder Zitrone. Gut vermischen und nach Geschmack mit frischen Kräutern, Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer, Pfeffer, Paprika oder Currypulver würzen. Fertige Gewürzmischungen sollten nur sparsam verwendet werden, da sie viel Salz enthalten.

Marinade für Spareribs zubereiten

Gegrillte Spareribs liegen auf einem Holzbrett. © picture alliance / The Picture Pantry | Foto: Natasha Breen


Spareribs werden besonders zart und aromatisch, wenn man sie vor dem Grillen einige Stunden mariniert.

Für Spareribs sind leicht süßliche Marinaden beliebt, sie verleihen dem Fleisch das charakteristische Aroma. Dafür Ketchup, Soja- oder Worcestersoße, Essig – gut geeignet ist ein fruchtiger Apfelessig – sowie Zucker oder Honig verrühren. Nach Belieben etwas gehackten Knoblauch und Ingwer dazugeben. Über das Fleisch geben und mindestens drei Stunden oder auch über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.

Tofu lecker marinieren

Tofu hat pur relativ wenig Eigengeschmack. Um ihm mehr Aroma zu verleihen, kann man ihn vor dem Anbraten marinieren. Eine einfache asiatische Marinade lässt sich beispielsweise mit Ingwer, Knoblauch, Curry sowie Sojasoße oder Limettensaft zubereiten. Je nach Geschmack kann man beliebig variieren, beispielsweise mit Pflanzenöl, Balsamico-Essig und italienischen Kräutern. Den gewürfelten oder in Scheiben geschnittenen Tofu je nach Geschmack ein bis zwei Stunden marinieren.

Asiatische Marinaden

In der asiatischen Küche haben Marinaden einen festen Platz, etwa für Chicken Tandoori oder süß-saure Gerichte. Hier spielen unter anderem Gewürze wie Koriander, Ingwer oder Zitronengras, bei Tandoori-Gerichten außerdem Joghurt eine wichtige Rolle. Wichtig ist, dass die Marinade sehr kräftig ist. Hierzu gibt es eine Faustregel: Das fertig gegarte Fleisch oder der Fisch schmecken etwa halb so würzig wie die Marinade.

Zum Marinieren Glas- oder Plastikschüsseln verwenden

Mehrere Fleischstücke marinieren mit Kräutern und Gewürzen in einer Glasschale. © Colourbox Foto: Sergii Koval


Zum Marinieren eignen sich Glasschalen gut, da sie nicht mit der Säure der Marinade reagieren.

Bei der Zubereitung die jeweiligen Zutaten gut miteinander verrühren und über das Fleisch, den Fisch oder das Gemüse geben. Alles sollte gut mit Marinade bedeckt sein.

Keine Schüsseln aus Metall verwenden, da diese mit der Säure reagieren. Besser sind Gefäße aus Glas oder Plastik, alternativ kann man auch alles in einen Gefrierbeutel geben. Gut verschließen oder abdecken und im Kühlschrank durchziehen lassen. Zwischendurch wenden, damit alle Teile gleichmäßig marinieren.

So lange sollten Fleisch, Fisch und Gemüse marinieren

Dünn geschnittene Gemüsesorten werden auf einem Teller mariniert. © NDR Foto: Claudia Timmann


Auch Gemüse lässt sich gut marinieren und erhält dadurch ein besonders würziges Aroma.

Je nach Gericht und Lebensmittel variiert die Dauer. Grillfleisch sollte einige Stunden durchziehen, Rindfleisch für Sauerbraten sogar mehrere Tage. Bei Fisch, der danach im Ofen oder auf dem Grill weitergart, reichen dagegen bereits etwa 15 Minuten. Gemüse in Scheiben oder Würfel schneiden und ähnlich wie Grillfleisch möglichst einige Stunden ziehen lassen. Besonders gut zum Marinieren eignen sich Pilze, Auberginen, Paprika oder Zucchini.

Bei Grillgut sollte die Marinade vor dem Garen gut abtropfen oder abgetupft werden. Schmort das Fleisch im Ofen weiter, kann man die Marinade dagegen mitverarbeiten .

Ceviche: Rohen Fisch in Marinade garen

Roher Fisch kann in der Marinade sogar komplett garen. Durch die Säure der Marinade gerinnt das Eiweiß im Fischfleisch und es wird – ähnlich wie beim Erhitzen – heller. Ein klassisches Gericht, das diese Garmethode verwendet, ist das peruanische Nationalgericht Ceviche. Dabei wird klein geschnittener Fisch, meist Wolfsbarsch, mit Limettensaft mariniert und auf diese Weise kalt gegart. Varianten greifen auf Krabben, Thunfisch oder Lachs zurück.

Rezepte mit Mariniertem:

Weitere Informationen

Tandoori Chicken-Spieße mit Naan-Brot auf einem Teller serviert © NDR Foto: Florian Kruck

Zu den würzigen Fleischspießen serviert Zora Klipp selbst gebackenes indisches Brot mit Knoblauchbutter und Kräuteröl.
Rezept

Gegarte Stückchen Hähnchenbrust auf einem Teller, daneben verschiedene Gewürze. © NDR Foto: Claudia Timmann

Das Hähnchen zieht mehrere Stunden in der scharfen Marinade. Es schmeckt im Ofen gegart oder gegrillt. Dazu passt Reis.
Rezept

Ein Teller mit BBQ-Blumenkohl mit Zaziki © NDR

Der Blumenkohl zieht zunächst in einer pikanten Marinade und wird dann in der Pfanne knusprig gebraten.
Rezept

Gegrillter Spargel mit Tomaten, Salat und Haselnuss-Vinaigrette auf einem Teller serviert. © NDR Foto: Tarik Rose

Vor dem Grillen zieht der Spargel in einer Marinade. Für den besonderen Geschmack sorgt eine Haselnuss-Vinaigrette.
Rezept

Knuspriger Schweinebauch auf zweierlei Blumenkohl serviert. © NDR Foto: Tarik Rose

Damit das Fleisch zart, knusprig und würzig wird, gart Tarik Rose es vor und mariniert es danach zweimal.
Rezept

Ofen-Bete mit Spitzkohl auf einem Teller angerichtet. © NDR Foto: NDR Screenshots

Gesundes Wintergemüse: Die Rote Bete wird mit Apfelessig mariniert und mit gebratenem Spitzkohl kombiniert.
Rezept

Ceviche von der Dorade mit Erbsenpüree und Melonensalat © NDR Foto: Florian Kruck

Für das sommerliche Gericht mariniert Rainer Sass Doradenscheiben in einem Sud aus Limetten- und Zitronensaft.
Rezept

Ceviche vom Thunfisch mit Salsa und gebackenen Tortilla-Chips auf einem Teller angerichtet. © NDR

Für dieses leichte Gericht von Dirk Luther wird Thunfisch roh mariniert. Dazu gibt’s knusprige Chips.
Rezept

Grundzutaten für Marinaden sind ein hochwertiges Pflanzenöl, eine säuerliche Flüssigkeit wie Zitronensaft, Essig, Wein, Joghurt oder Buttermilch sowie nach Geschmack Gewürze und Kräuter. Zusätzlich kann man die Marinade mit etwas Honig oder Essig verfeinern.

 

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Lachssteak, Brokkoli, Möhrenstücke und Rosenkohl in einer Pfanne © Fotolia.com Foto: timolina

Pochieren, dämpfen oder grillen? Den Fisch im Ganzen braten oder lieber als Filet zubereiten? Tipps und Rezepte.
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Auf einem Holzbrett liegen zwei gegrillte Gemüsespieße und ein Stück angeschnittenes Rindfleisch. © Colourbox Foto: Evgeny Karandaev

Ob Gemüse oder Fleisch: Vom Grill schmeckt vieles besonders gut. Was sollte man beim Grillen beachten? Rezepte und Tipps.
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