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News zu Nahost:Israel greift Iran an – Militärführer und Wissenschaftler getötet – Politik | ABC-Z

Warum Israel Iran jetzt angreift

Ein atomar bewaffnetes Iran ist für Israel eine existenzielle Gefahr. Premier Benjamin Netanjahu strebt schon seit Längerem einen Militärschlag an, um das Atomprogramm auszuschalten. Joe Biden hat Netanjahu bisher zurückgehalten, von seinem Nachfolger im Weißen Haus, Donald Trump, hat er nun offenbar grünes Licht für eine groß angelegte Militäraktion bekommen. 

Der US-Präsident ist allerdings Netanjahus Wunsch, die Attacken in einer gemeinsamen israelisch-amerikanischen Operation auszuführen, zumindest in der ersten Angriffswelle, nicht nachgekommen. Dafür hat sich Netanjahu noch länger zurückgehalten, um Trumps Verhandlungen über eine diplomatische Lösung – die nun endgültig als gescheitert betrachtet werden können – nicht zu torpedieren.

Als Teherans Führung angekündigt hat, sich nun militärisch auf den drohenden Angriff Israels vorzubereiten, sah sich Israels Armee zum Handeln in dieser Nacht gezwungen. „Wir können es uns nicht leisten, auf einen anderen Zeitpunkt zu warten, wir haben keine andere Wahl”, sagte Generalstabschef Ejal Zamir.

Wenige Stunden davor hatte die Internationale Atomenergiebehörde mit Sitz in Wien eine Resolution verabschiedet, in der festgestellt wird, dass Teheran gegen seine Verpflichtungen verstoßen habe, das gesamte Atomprogramm offenzulegen. Weiter hieß es, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das iranische Atomprogramm auch militärische Ziele verfolge. Die Führung in Teheran kündigte daraufhin den Bau einer weiteren Nuklearanlage an. 

Dies dürfte Israel als Rechtfertigung für seine Angriffe dienen, die schon länger vorbereitet wurden. Ungewöhnlich ist, dass die Involvierung des Geheimdienstes Mossad öffentlich gemacht wurde. So soll es parallel zu den Luftangriffen auch geheime Sabotageaktionen in Iran gegeben haben. Israel verfolgt das Ziel, nicht nur aus der Luft Nuklearanlagen und militärische Ziele zu bombardieren, sondern auch Atomwissenschaftler und Mitglieder der iranischen Führung zu töten. Für Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der innenpolitisch wegen Streits in der Koalition unter Druck steht, ist die Militäroperation einmal mehr der Versuch eines persönlichen Befreiungsschlags. 

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