160 Tote nach Überflutungen in Nigeria | ABC-Z

In Nigeria sind bei verheerenden Überschwemmungen nach offiziellen Angaben mehr als 160 Menschen ums Leben gekommen. Viele Menschen sind noch vermisst, seit sintflutartige Regenfälle vor einer Woche Chaos und Zerstörung angerichtet hatten. Betroffen ist der Ort Mokwa mit etwa 400.000 Einwohnern im Bundesstaat Niger, 370 Kilometer östlich der Hauptstadt Abuja. Die Rettungs- und Suchaktionen würden behindert, weil Straßen und Brücken beschädigt seien, teilte die nationale Behörde für Katastrophenschutz mit. Es bestehe ein hohes Risiko, dass sich Krankheiten verbreiten könnten. Mehr als 3000 Menschen hätten ihre Bleibe verloren, mehr als 260 Häuser und zwei Brücken seien zerstört. Präsident Bola Tinubu teilte mit, alle relevanten Bundesbehörden seien für die Rettungsaktion mobilisiert worden.
Viele Kinder unter den Opfern
Üblicherweise werden in Nigeria die stärksten Regenfälle zwischen April und Oktober verzeichnet. Überschwemmungen sind im bevölkerungsreichsten afrikanischen Land keine Seltenheit, eine Flutkatastrophe dieses Ausmaßes hingegen schon. Zuletzt waren im September im Bundesstaat Borno nach schweren Regenfällen und dem Bruch eines Staudamms viele Menschen ums Leben gekommen, Hunderttausende wurden vertrieben. Häftlingen gelang es damals, aus einem von den Fluten schwer beschädigten Gefängnis auszubrechen.
Fachleute verweisen auf den Klimawandel, aber auch auf Versäumnisse der Behörden, ausreichende Vorkehrungen gegen starke Regenfälle zu schaffen. Die enge Besiedlung gefährdeter Gebiete, unzureichende Abwassersysteme und Müll in Gullys und Kanälen verschlimmern die Lage.
Unter den Opfern in Mokwa sind auch viele Kinder. Eine 27 Jahre alte Anwohnerin sagte der Nachrichtenagentur Reuters, vier ihrer fünf Kinder seien von den Fluten mitgerissen worden. Sie hoffe, zumindest ihre Leichen zu finden, um sie beerdigen zu können. „Meine Kinder waren weg, einfach so.”