ÖDP-Aktion in Laim: Über 2200 Falschparker in eineinhalb Stunden gezählt | ABC-Z

Falschparker, genauer, Gehwegparker, sind ein Thema, dem sich die ÖDP regelmäßig widmet. Am Dienstagabend hatte die Fraktion Bürger in Laim eingeladen, an einer Aktion mit dem Titel “Piccola Mappatura” teilzunehmen. Das Ziel des Ganzen: die Zahl der Falschparker zu erfassen. Nicht aber, so betont die Fraktion, um sie anzuzeigen, sondern um die Auswirkungen des Parkens auf Gehwegen mit Zahlen, Bildern und Berichten aus dem Stadtteil sichtbar zu machen. Vorbild ist eine Aktion aus Mailand, daher der Name.
Zugeparkte Gehwege sind ein Hindernis und ein Sicherheitsrisiko
Denn Gehwege, die von Autos, die mit einem Reifen auf dem Gehweg parken, verstellt werden, sind für Fußgänger, gerade auch Kinder und solche, die mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen unterwegs sind, ein echtes Hindernis, das den Alltag erschwert und oft auch ein Sicherheitsrisiko darstellt. Die ÖDP argumentiert, Gehwege seien aber wichtige Schutzräume für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Doch in vielen Straßen seien sie regelmäßig zugeparkt. Mit der Aktion wolle man deshalb einen Anstoß für “konkrete, gerechte Lösungen im öffentlichen Straßenraum” geben, so die Fraktion.
Rund 30 engagierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Aktion teil. In Zweierteams zog man durch die Straßen, um die Gehwegparker systematisch zu erfassen. Die Bilanz aus gut 90 Minuten Zähl-Aktion: fast 2300 Falschparker. Davon 2115 auf Gehwegen, 168 in Kreuzungsbereichen, acht auf Radwegen und sechs auf Grünstreifen. Die meisten Falschparker fanden sich in der Geyerspergerstraße, Flotowstraße, Valpichlerstraße und Camerloherstraße.

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Leben und leben lassen oder Sicherheit für alle?
Aktueller Anlass für die Zählaktion ist laut ÖDP die Stadtrats-Vollversammlung im März 2025. Dort hätten Vertreter von CSU und SPD erklärt, Gehwegparken sei eine Frage von “leben und leben lassen”.
“Das ist aus unserer Sicht zynisch und gefährlich”, so die ÖDP. Insbesondere gegenüber Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, wie der Behindertenbeirat eindrücklich dargelegt habe. “Unsere Aktion will genau hier ein Zeichen setzen: für geltendes Recht, für Sicherheit, für sichtbare Lebensqualität.”
Sonja Haider, die mobilitätspolitische Sprecherin der ÖDP-Rathaus-Fraktion sagt dazu, die”Piccola Mappatura” zeige eindrucksvoll, wie groß das Problem des Gehwegparkens in Laim ist. “Es geht hier nicht darum, Autofahrer zu verurteilen, sondern um die Sicherheit und Lebensqualität aller Bürger”, so Haider. “Wir dürfen nicht länger die Interessen von Parkenden über jene von Menschen mit Behinderungen, Eltern mit Kinderwagen und älteren Menschen stellen. Jetzt ist die Zeit, zu handeln.”
Sie begrüße es daher sehr, dass Stadt und Polizei endlich konsequent gegen das Gehwegparken vorgingen und hoffe sehr, dass spürbare Veränderungen im Straßenraum folgen.

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Kritik von der CSU: “Brauchen keine Denunzianten-Trupps”
Die CSU-Rathaus-Fraktion hingegen kritisierte die Aktion der ÖDP scharf: “Wir sind entsetzt, zu welchen Mitteln die ÖDP hier greift”, sagt deren mobilitätspolitische Sprecherin Veronika Mirlach. “Menschen dazu anzustacheln, durch die Straßen zu ziehen und in ihren Augen falsches Verhalten zu melden, ist ein gefährlicher Weg. Solche Aktionen spalten die Gesellschaft und bringen Verkehrsteilnehmer gegeneinander auf”, so Mirlach. “Wir brauchen in München keine Denunzianten-Trupps. Wer sich durch abgestellte Fahrzeuge behindert sieht, kann die Polizei rufen.”