“Never Gonna Give You Up”: Eine Milliarde Mal niemals aufgeben | ABC-Z

Erinnern Sie sich an
Rickrolling, den Internetscherz aus den 2000ern? Als man noch unschuldig auf
Links geklickt hat, auch wenn man nicht wusste, was sich dahinter verbarg? Die
Jugend von damals jedenfalls setzte in ihren Internetdiskussionen liebend gerne
Links auf ein altes Video des da eigentlich vergessenen Sängers Rick Astley,
der 1987 mit einer gewaltigen Haartolle Never Gonna Give You Up gesungen hatte. Damals wurde Rick Astley von den britischen Hitmachern
Stock/Aitken/Waterman produziert, die auch die Songs von Kylie Minogue, Princess
und Bananarama in die Charts gebracht hatten. Die einen tanzten begeistert
dazu, für die anderen war es Plastikpop. Rick Astley wurde jedenfalls ein Star,
zumindest ein paar Jahre lang, doch schon Anfang der 1990er verkauften sich
seine Platten immer weniger. Er heiratete, seine Tochter kam auf die Welt, er
kümmerte sich um seine Familie und verschwand weitgehend aus der
Öffentlichkeit.
Von 2007 an, als das Rickrolling so populär wurde, dass sogar Barack Obama ein
Fan war, wurde Rick Astley, als er davon hörte, erst einmal richtig sauer. Er,
der vergessene Popstar aus den Achtzigern, dachte: Die machen sich über mich lustig!
Aber zu seinem Glück war
seine Tochter mittlerweile im Teenageralter. “Sie war etwa 15”, hat
Rick Astley vor zwei Jahren im ZEIT-Wochenendpodcast erzählt. “Und sie hat
mich richtig gut beraten. Sie sagte: ‘Reg dich nicht auf, das hat nichts mit
dir zu tun.'” Erst habe er trotzig reagiert: “Wie kann das nichts mit
mir zu tun haben?” Aber seine Tochter habe nur gesagt: “Das ist ein Witz,
einfach nur Spaß, das ist nichts Persönliches.”
Und so machte Rick Astley bei
dem Spaß einfach mit, er wurde plötzlich wieder für Auftritte gebucht und
erlebte ein Comeback, das bis heute anhält. Und war froh, dass er damals auf
den Rat seiner Tochter und nicht auf Menschen seines Alters gehört hat:
“Es war ein neuer Blick auf das, was das Internet war.”
Vor vier Jahren übersprang das Astley-Video die Eine-Milliarde-Klicks-Grenze bei
YouTube, jetzt hat der Streamingservice Spotify gemeldet, dass Never
Gonna Give You Up auch bei ihm mehr als eine Milliarde Mal gestreamt
wurde – 38 Jahre nachdem der Song veröffentlicht wurde, und “20 Jahre bevor
Spotify gegründet wurde”, wie das Magazin Variety erstaunt
berichtet. Das habe er sich nie träumen lassen, hat der heute 59-jährige Rick Astley jetzt gesagt. Er bedanke sich bei allen, die den Song jemals gehört
haben. Und ganz besonders, da sind wir uns sicher, bedankt sich Papa Astley bei
seiner Tochter.