Jazz in München: Zurück im Ring – Kultur | ABC-Z

Neulich war der Trompeter Omar Kabir in München. Der gehört zu den Besten des zeitgenössischen Jazz, hat schon mit Cecil Taylor, Ornette Coleman und David Murray gespielt. Daheim in New York mögen sie ihn, weil er die Strahlkraft Louis Armstrongs in die Gegenwart des Modern Jazz gebracht hat. Ein paar Jahre lebte er auch mal in München, deswegen trat er an diesem Abend mit dem Trio seines alten Kumpels, des Saxofonisten Michael Hornstein, in der Jazzbar Vogler auf. Und deswegen hingen in der lauen Sommernacht während der Pause ein paar andere aus seinen Münchner Jahren mit ihm auf dem Trottoir herum. Ein Posaunist, ein Harmonikaspieler, Guido May, der an diesem Abend am Schlagzug saß, André Schwager, der Keyboarder. Sie spielten an dem Abend Originale von Hornstein, Stücke mit Anspruch, voller Rhythmen und Harmonien, aus denen sie diese Wellenbrecher-Soli herausholten, für die es keinen höflichen, sondern spontanen Applaus gibt.