French Open – Zverev profitiert von Griekspoor-Aufgabe | ABC-Z

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Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 9 beim Grand-Slam-Turnier in Paris aktuell und kompakt.
Boissons märchenhafte Reise geht weiter
Lois Boisson – Jessica Pegula 3:6, 6:4, 6:4
Mit einer Wildcard ins Turnier gekommen, vor den French Open auf Weltranglistenplatz 361 gelistet, das erste Grand-Slam-Turnier überhaupt – und jetzt tatsächlich im Viertelfinale! Die Reise von Lois Boisson beim diesjährigen Turnier in Paris ist endgültig ein absolutes Märchen. Die 22 Jahre alte Französin, die sich nach einem Kreuzbandriss vor einem Jahr zurück in ihre Karriere gekämpft hatte, hat ihre Achtelfinal-Partie gegen die an Nummer drei gesetzte US-Amerikanerin Jessica Pegula sensationell mit 3:6, 6:4 und 6:4 gewonnen.
Und auch der Achtelfinal-Auftritt der letzten verbliebenen Lokalmatadorin in der Einzel-Konkurrenz war wieder ein großes Gefühlskino vor einem stimmungsvollen Pariser Publikum. Nach verlorenem ersten Satz kämpfte sich Boisson zurück, hielt sich nach gewonnenem zweiten Durchgang den Finger ans Ohr, um alle auf dem Court Philippe Chatrier noch einmal mitzunehmen. Der dritte Satz war dann ein Nerven-Krimi par excellence, den Boisson, frenetisch angefeuert von ihren Landsleuten, tatsächlich für sich entscheiden konnte.
Siegemund im Doppel ausgeschieden
Haddad Maia/Siegemund – Errani/Paolini 4:6, 3:6
Wenn in Paris die zweite Woche anbricht, geht es auch in der Doppel-Konkurrenz langsam in die Vollen. Leider ohne Laura Siegemund. Die deutsche Doppel-Spezialistin ist in der dritten Runde mit ihrer Partnerin Beatriz Haddad Maia ausgeschieden. Das brasilianisch-deutsche Duo verlor gegen die an Nummer zwei gesetzten Italienerinnen Sara Errani und Jasmine Paolini mit 4:6 und 3:6.
Im ersten Satz musste Siegemund beide Aufschlagspiele abgeben, im zweiten Durchgang kämpften sich Siegemund und Haddad Maia nach verpatztem Start noch einmal rein, eine echte Aufholjagd wollte aber nicht gelingen. Für Siegemund ist das Turnier damit aber noch nicht vorbei, im Mixed-Doppel steht sie mit Partner Edouard Roger-Vasselin im Viertelfinale.
Zverev profitiert von Griekspoor-Aufgabe
Alexander Zverev – Tallon Griekspoor 6:4, 3:0
In so kurzer Zeit hat Alexander Zverev lange nicht mehr ein Viertelfinale erreicht. Das Achtelfinale des Hamburgers am Montag auf Court Suzanne Lenglen ging gerade einmal eine knappe Stunde. Der Grund: Gegner Tallon Griekspoor musste schon Anfang des zweiten Satzes aufgrund einer Bauchmuskel-Verletzung beim Stand von 6:4 und 3:0 für Zverev aufgeben. Der Hamburger nahm seinen Gegner in den Arm und verschwand im Anschluss direkt in den Katakomben der Anlage.
Schon im Laufe des ersten Satzes war zu erkennen, dass Griekspoor zu kämpfen hatte und nicht wirklich im Spiel war. Nach einem frühen 0:3-Rückstand dominierte Zverev die Partie nach Belieben und gab bis zur Aufgabe seines Gegners nur noch ein Spiel ab. Zverev spart nun ordentlich Kraft vor seiner Viertelfinale-Partie, in der er wahrscheinlich auf Mit-Favorit Novak Djokovic trifft.
Gauff nach Blitz-Start im Viertelfinale
Ekaterina Alexandrova – Coco Gauff 0:6, 5:7
17 Minuten – so lange dauert es auf Deutschlands Amateur-Tennis-Plätzen gerne einmal, bis ein Match nach dem Einspielen überhaupt beginnt (der Autor dieser Zeilen spricht aus Erfahrung). Coco Gauff hat sich in ihrem Achtelfinal-Match auch 17 Minuten zum Einspielen genommen. Das Blöde für ihre Gegnerin Ekaterina Alexandrova: Danach stand’s schon 5:0 für die US-Amerikanerin. Die an Nummer zwei gesetzte Gauff überrollte ihre Gegnerin förmlich zu Beginn, Gegenwehr gab es zum Start nicht.
Das Gute für die Zuschauer auf Court Philippe Chatrier, die es so früh schon auf den größten Platz der Anlage geschafft hatten: Im Anschluss wurde aus dem Match endlich ein Match. Der erste Satz war zwar dennoch mit 6:0 weg, im zweiten Durchgang ging es aber hochklassig hin und her – mit dem besseren Ende für Gauff, die damit im Viertelfinale steht.