Politik

Sparpläne: Vereinte Nationen erwägen Streichung Tausender Stellen | ABC-Z

Die Vereinten Nationen erwägen offenbar, mehrere Tausend Stellen zu streichen. Das geht aus einem internen Dokument hervor, aus dem mehrere Nachrichtenagenturen zitieren. Darin heißt es, im Sekretariat – dem Verwaltungsorgan der UN – könnte ein Fünftel der Arbeitsplätze wegfallen. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, habe für den Haushalt im kommenden Jahr ehrgeizige Sparziele angekündigt.

Demnach sollen die Ausgaben 2026 um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Im laufenden Kalenderjahr liegt der Haushalt der UN bei 3,7 Milliarden Dollar. In dem internen Schreiben werden UN-Mitarbeiter aufgefordert, bis zum 13. Juni detaillierte Vorschläge für Kürzungen zu machen.

2023 beschäftigte das UN-Sekretariat rund 35.000 Menschen. Von den Streichungen betroffen sind dort laut dem internen Papier bis zu 6.900 Arbeitsplätze. Doch nicht nur dem Sekretariat drohen demnach Sparmaßnahmen. So sollen unter anderem für das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und das Palästinenserhilfswerk UNRWA separate Einsparziele benannt werden.

Guterres spricht von “unbequemen Entscheidungen”

Grund für die Sparpläne sind finanzielle Probleme der Vereinten Nationen aufgrund von ausbleibenden oder verspäteten Zahlungen von UN-Mitgliedsländern. So zahlte China, der zweitwichtigste Geldgeber der UN, seine Beiträge für das Jahr 2024 laut einem UN-Sprecher erst Ende Dezember.

Die USA als bisher wichtigster Geldgeber waren demnach im Januar mit 1,5 Milliarden Dollar im Verzug. Sie kamen bislang für fast ein Viertel des jährlichen Budgets der Weltorganisation auf, stoppten zuletzt ihre Zahlungen jedoch teilweise. US-Präsident Donald Trump hat die Vereinten Nationen mehrfach wegen ihres Kurses kritisiert und Mittel gekürzt.

Der Verfasser des Papiers, UN-Kontrolleur Chandramouli Ramanathan, nannte keine Gründe für den Zahlungsausfall der USA. Ihm zufolge ist das Ziel der angekündigten Kürzungen, “sicherzustellen, dass die Vereinten Nationen ihren Zweck erfüllen, um den Multilateralismus des 21. Jahrhunderts zu unterstützen, menschliches Leid zu verringern und ein besseres Leben und eine bessere Zukunft für alle zu schaffen”.

Bereits zuvor hatte Generalsekretär Guterres gesagt, er erwäge unter anderem die Verkleinerung oder Zusammenlegung einzelner UN-Abteilungen oder die Verlegung von UN-Standorten in preiswertere Städte. “Täuschen Sie sich nicht: Unbequeme und schwierige Entscheidungen liegen vor uns. Es mag einfacher und sogar verlockend sein, sie zu ignorieren oder die Sache auf die lange Bank zu schieben. Aber dieser Weg ist eine Sackgasse”, sagte Guterres.

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