Rassistische Parolen am Herrentag – Polizei ermittelt | ABC-Z

Dresden. Im vergangenen Jahr war der Partyhit von Gigi D‘Agostino für Nazi-Parolen missbraucht worden. Nun wurde ein neuer Fall bekannt.
Eklat in Dresden: Eine Männergruppe soll am Donnerstag, an dem in vielen Regionen der Herrentag gefeiert wurde, mit rassistischen Parolen und „Sieg heil“-Rufen aufgefallen sein. Die Szenen erinnern an den Vorfall auf Sylt. Auf der Nordsee-Insel hatten am Pfingstwochenende im vergangenen Jahr ebenfalls junge Menschen Nazi-Parolen gegrölt. Die nächste Parallele: Auch im aktuellen Fall in Dresden war wieder das rassistisch umgedichtete Lied „L‘amour Toujours“ gesungen worden.
Videos kursierte im Internet, die die Szenen zeigen sollen. Wie verschiedene Medien berichteten, hatten sich die Männer am Milchpavillon am Elbufer versammelt. Alkohol wurde konsumiert.
Nazi-Parolen in Dresden: Polizei ermittelt
Wie „Tag24“ berichtet, habe die Polizei bereits die Ermittlungen aufgenommen. „Wir sind dran“, wird ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden zitiert. Eine Anzeige gegen die Beteiligten wegen der Verbreitung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sei bereits erstattet worden.
In #Dresden haben sich heute rund 30 v.a. junge #NeoNazis am Pavillon/Glockenspiel am Elbufer vor dem Japanischen Palais getroffen. Sie sollen über Stunden #Nazi-Parolen gebrüllt & Menschen bepöbelt haben, ohne dass jemand eingeschritten ist. #Sachsenhttps://t.co/IrU5AUWzRl
— Dresden Nazifrei (@dd_nazifrei) May 29, 2025
Unter anderem das Bündnis „Dresden Nazifrei“ hatte am Donnerstag auf den Vorfall beim Kurznachrichtendienst X aufmerksam gemacht. In einem Beitrag ist von 30 beteiligten Personen die Rede, die auch andere Personen angepöbelt haben sollen. Offiziell bestätigt ist dies jedoch nicht.
Auf Sylt grölten Feiernde fremdenfeindliche Parolen
Der Fall auf Sylt hatte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt und sogar Reaktionen aus der Politik zur Folge gehabt. Dort war Partyhit von Gigi D‘Agostino mit fremdenfeindlichem Text im Club Pony skandiert worden. „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus!“, diese Zeilen inklusive der Personen, die sie sangen, machten damals im Netz die Runde. Der Club-Inhaber distanzierte sich öffentlich von dem Vorfall distanziert.
Die Staatsanwaltschaft Flensburg hat ihre Ermittlungen gegen drei von vier Personen inzwischen eingestellt. Der Straftatbestand der Volksverhetzung sei nicht erfüllt, teilte die Behörde Ende April mit.