USA: Trump-Regierung will Visa chinesischer Studenten widerrufen | ABC-Z

Die US-Regierung hat angekündigt, einigen chinesischen Studierenden die Visa zu entziehen. “Das US-Außenministerium wird mit dem Heimatschutzministerium zusammenarbeiten, um Visa für chinesische Studenten konsequent zu widerrufen”, teilte Außenminister Marco Rubio mit.
Rubio sagte, es gehe um Studenten mit Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas oder mit Studienfächern in kritischen Bereichen. Das Ministerium werde zudem die geltenden Visakriterien überarbeiten, um alle künftigen Visumsanträge aus China und Hongkong genauer zu prüfen. Die chinesische Botschaft in Washington, D. C. reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.
Die Zahl der chinesischen Studierenden in den USA ist in den vergangenen fünf Jahren bereits deutlich gefallen, von 370.000 im Jahr 2019 auf rund 277.000 im Jahr 2024. Das liegt auch an der zunehmend chinafeindlichen Politik der USA.
Botschaften im Ausland bereits angewiesen
Am Dienstag hatte die US-Regierung laut Berichten bereits ihre Konsulate und Botschaften im Ausland angewiesen, keine Termine mehr für die Vergabe von Studentenvisa zu vergeben. In der vergangenen Woche hatte die US-Regierung der Eliteuniversität
Harvard untersagt, weiterhin ausländische Studierende aufzunehmen. Später kippte eine Bundesrichterin das Verbot vorerst.
Die US-Regierung von Donald Trump führt seit Monaten eine politische Kampagne gegen die Hochschulen des Landes. Die Republikaner sagen, Universitäten verfolgten einen zu linksliberalen, “woken”, Kurs und leisteten antiamerikanischen und insbesondere
antisemitischen Umtrieben auf ihrem Gelände Vorschub.
Die Kritik entsprang weitreichenden Studentenprotesten gegen den Krieg im Gazastreifen. Geschürt hätten diese insbesondere ausländische Studierende,
behauptet die Regierung Donald Trumps.
China ist auch das Hauptziel der rigoros isolationistischen Handelspolitik der neuen Trump-Regierung. Trump hatte Warenlieferungen aus der Volksrepublik in die USA mit Zöllen von 145 Prozent belegt, mit der Begründung, China dämme den Drogenhandel in die USA nicht ausreichend ein. Mitte Mai handelte Trump mit China eine vorübergehende Zollsenkung auf 30 Prozent aus. Inzwischen hat ein Handelsgericht nahezu alle Zölle der Trump-Regierung für verfassungswidrig erklärt.