Öko-Test knabbert: Ein Butterkeks schmiert mit “mangelhaft” ab | ABC-Z

Öko-Test knabbert
Ein Butterkeks schmiert mit “mangelhaft” ab
28.05.2025, 12:26 Uhr
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Wer sich Kekse gerne klassisch-schlicht schmecken lässt, greift zur Buttervariante. Die kommt ohne viel Schnick-Schnack aus. Eigentlich. Denn Öko-Test findet in über der Hälfte der Bio-Ware zu viel potenziell krebserregendes Acrylamid. In konventionellem Gebäck fanden sich dagegen Pestizide.
Der Butterkeks ist ein Klassiker im Gebäcksortiment und kommt mit seinem immergleichen Zähnchenrand seit Ende des 19. Jahrhunderts daher. Doch im Laufe der Jahre hat sich die eine oder andere nicht ganz so traditionelle Zutat eingeschlichen. Stichwort: Schadstoffe.
Öko-Test wollte wissen, was so drin ist, und hat 19 verschiedene Butterkeksfabrikate in (Bio-)Supermärkten, bei Discountern und in Reformhäusern eingekauft: elf konventionelle Produkte aus Weizenmehl, sieben von acht Bio-Produkten aus Dinkelmehl. Für 200 Gramm Butterkekse bezahlten die Tester zwischen 1 Euro und 3,55 Euro.
Verschiedene Labore analysierten unter anderem auf Acrylamid sowie Pestizide inklusive Glyphosat, Chlormequat und Mepiquat. Keine abwertungsrelevanten Befunde ergab die Untersuchung auf Mineralölbestandteile (MOSH/MOSH-Analoge, MOAH) und Schimmelpilzgifte. Deklarierte Fett- und Zuckergehalte bewegten sich nach den von uns beauftragten Analysen innerhalb der zulässigen Toleranzen. Eine indirekte Bestimmung des Butteranteils ergab: Kein Hersteller mischt weniger Butter in seine Kekse, als er auf der Verpackung angibt. Auch die für Butterkekse vorgeschriebene Mindestmenge von 10 kg Butter auf 100 kg Mehl erreichen alle. Da Butterkekse eine Süßigkeit sind, wurde Zucker in diesem Test nicht negativ bewertet.
Acht sind “sehr gut”, einer “mangelhaft”
Und das Ergebnis? Die Hälfte der getesteten Bio-Butterkekse enthält nach Meinung von Öko-Test zu viel potenziell krebserregendes Acrylamid, unter den konventionellen Keksen dagegen keiner. Wie das? Eine mögliche Erklärung: Die Konventionellen arbeiten mehrheitlich mit dem Enzym Asparaginase, die Bios nicht. Dieses Enzym zerlegt die Aminosäure Asparagin im Teig, sodass daraus beim Backen kein Acrylamid entstehen kann.
Die “Wikana Dinkel Butterkeks” fallen als einziges Produkt mit der Bewertung “mangelhaft” durch. Sie überschreiten den rechtlich nicht bindenden Richtwert des Acrylamidgehalts. Immerhin fanden sich in keinem Bio-Keks im Test Pestizide. Bei allen elf konventionellen Produkten wies das Labor mindestens eine Pestizid-Spur nach, bei vielen sogar eine Mehrfachbelastung von bis zu vier Pestizid-Spuren.
Aber immerhin wurden acht Butterkeksfabrikate mit “sehr gut” bewertet. Darunter die Bio-Varianten “Dennree Butterkekse Dinkel” (2,39 Euro) und die “Dm Bio Dinkel Butterkekse” (1,93 Euro). Konventionell und deutlich günstiger ist unter anderem der “Covo Butterkeks” von Penny und der “Sondey Butterkeks” von Lidl für nur 1 Euro pro 200.