Gazakrieg: Sahra Wagenknecht weist Kritik des Zentralrats der Juden zurück | ABC-Z
Sahra Wagenknecht hat Vorwürfe des Zentralrats der Juden im Zusammenhang mit ihren Äußerungen zum Gazakrieg zurückgewiesen. Die Kritik des Zentralratspräsidenten Josef Schuster, wonach Wagenknecht “den Israelhass in Deutschland” befeuere, habe sie “sehr erstaunt”, sagte die Chefin der nach ihr benannten Partei BSW der Welt. “Wenn jeder, der die Netanjahu-Regierung und deren brutale Kriegsführung im Gazastreifen kritisiert, ein Israelhasser ist, dann wäre ein erheblicher Teil der Israelis Israelhasser”, sagte sie.
Schuster hatte Wagenknecht eine “eher populistische Positionierung” vorgeworfen. Wagenknecht erkenne nicht an, dass sich Israel gegen eine Terrororganisation verteidige. Es sei “völlig unangemessen”, dass Wagenknecht Israels Vorgehen im Gazastreifen “Züge eines Vernichtungsfeldzugs” attestiert habe.
Wagenknecht wiederum warf dem Zentralrat ihrerseits vor, Israels Kriegsführung nicht ausreichend zu verurteilen. “Ich vermisse die deutliche Kritik des Zentralrats an der Netanjahu-Regierung und ihrem barbarischen Krieg”, sagte sie. Zudem zog sie eine Parallele zum Krieg in der Ukraine: “Man stelle sich vor, Kiew würde so aussehen wie Gaza”, sagte sie. “Was für einen Aufschrei gäbe es in der deutschen Öffentlichkeit – zu Recht.”
Das Politikteil – Der Politikpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE:
“Diese Flughöhe ist ein hohes Risiko”: das Projekt Bündnis Sahra Wagenknecht
Auch Zentralrat kritisiert Mitglieder der Netanjahu-Regierung
Zugleich hob Wagenknecht hervor, keine Gegnerin Israels zu sein: “Das Existenzrecht Israels werde ich immer verteidigen”, sagte sie. So habe Israel das Recht, sich gegen “die Hamas und deren schrecklichen Anschlag vom Oktober zu verteidigen”. Doch im Gazastreifen sei der israelische “Vernichtungsfeldzug (…) keine Selbstverteidigung mehr”, sagte sie und verwies auf die von den Hamas-Behörden in dem Gebiet genannte Zahl von mehr als 40.000 Menschen, die in wenigen Monaten getötet worden seien.
Der Zentralrat der Juden hat zuletzt ebenfalls Mitglieder der Regierung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Zusammenhang mit deren Äußerungen über den Gazakrieg kritisiert. “Die Äußerungen eines Ministers Itamar Ben-Gvir über das Aushungern des Gazastreifens” seien “klar abzulehnen und zu kritisieren”, schrieb der Vizepräsident des Zentralrats, Abraham Lehrer, im Kölner Stadt-Anzeiger. Zugleich warnte er vor Antisemitismus in der linken Szene in Deutschland, in der sich Kritik an der israelischen Kriegsführung mit einer Aberkennung des israelischen Existenzrechts vermische.
Sahra Wagenknecht hat Vorwürfe des Zentralrats der Juden im Zusammenhang mit ihren Äußerungen zum Gazakrieg zurückgewiesen. Die Kritik des Zentralratspräsidenten Josef Schuster, wonach Wagenknecht “den Israelhass in Deutschland” befeuere, habe sie “sehr erstaunt”, sagte die Chefin der nach ihr benannten Partei BSW der Welt. “Wenn jeder, der die Netanjahu-Regierung und deren brutale Kriegsführung im Gazastreifen kritisiert, ein Israelhasser ist, dann wäre ein erheblicher Teil der Israelis Israelhasser”, sagte sie.
Schuster hatte Wagenknecht eine “eher populistische Positionierung” vorgeworfen. Wagenknecht erkenne nicht an, dass sich Israel gegen eine Terrororganisation verteidige. Es sei “völlig unangemessen”, dass Wagenknecht Israels Vorgehen im Gazastreifen “Züge eines Vernichtungsfeldzugs” attestiert habe.