Regensburg: SPD nominiert Thomas Burger als OB-Kandidaten – Bayern | ABC-Z

Die Regensburger SPD geht mit Thomas Burger als ihrem OB-Kandidaten in die Kommunalwahl im kommenden Jahr. Der derzeitige Fraktionschef der Sozialdemokraten im Stadtrat soll damit Nachfolger der amtierenden SPD-Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer werden, die sich 2026 nicht mehr um eine weitere Amtszeit bewirbt. Bei der Delegiertenversammlung der Orts-SPD am Sonntag haben sich 22 von 34 Delegierten für Burger ausgesprochen, sein Konkurrent Thomas Rudner hat zwölf Stimmen erhalten.
Rudner, der von 2023 an für ein Jahr als Nachrücker im EU-Parlament saß, war der Favorit des Regensburger SPD-Vorstands und von diesem schon am 15. April als OB-Kandidat benannt worden. Doch dagegen regte sich Widerstand an der Parteibasis. Innerhalb der Partei gingen Vorwürfe hin und her, wer wann wem die Kandidatur zugesichert oder von sich aus darauf verzichtet habe. Auch Maltz-Schwarzfischer hatte sich schließlich öffentlich für Fraktionschef Burger ausgesprochen.
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Der stellte am Sonntag in seiner Rede vor den Delegierten seine Erfahrung als langjähriges Mitglied des Stadtrats und als Stellvertreter der Oberbürgermeisterin heraus. Rudner präsentierte sich dagegen als Quereinsteiger, der frischen Wind nach Regensburg bringen könnte. Nach dem eindeutigen Ergebnis kündigte Rudner an, sich weiter in den Wahlkampf einzubringen: „Es geht jetzt darum, dass wir gemeinsam dafür arbeiten, dass Regensburg einen Oberbürgermeister bekommt, der von der SPD kommt.“
Auch Burger gab sich versöhnlich: „Ich habe mich sehr über das Ergebnis gefreut, weil es deutlich, aber auch ausgewogen ist. Mir war wichtig, dass es nicht den großen Gewinner oder den großen Verlierer gibt“, sagte er nach der gewonnenen Abstimmung.
Maltz-Schwarzfischer ist seit 2020 gewählte Oberbürgermeisterin von Regensburg. Davor hatte sie die Stadtverwaltung kommissarisch geführt, nachdem ihr Vorgänger Joachim Wolbergs wegen Korruptionsvorwürfen suspendiert worden war. 2019 wurde Wolbergs wegen Vorteilsannahme verurteilt, ein Jahr später dann wegen Bestechlichkeit zu einem Jahr Haft auf Bewährung. 2019 hat der ehemalige Sozialdemokrat die Wählervereinigung „Die Brücke“ gegründet. Die von ihm angestrebte neuerliche Kandidatur als OB bleibt Wolbergs nach seiner Verurteilung jedoch gesetzlich verwehrt.
Die Regensburger CSU hat im März Maltz-Schwarzfischers Stellvertreterin Astrid Freudenstein als OB-Kandidatin nominiert, damals mit 73 von 78 Delegiertenstimmen. Die Kandidatin der Grünen, Helene Sigloch, erhielt bei ihrer Nominierung Anfang Mai 41 von 43 Stimmen.