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Durchstich Röntgenstraße: Martinsried Gemeinderat plant Bürgerbeteiligung – Landkreis München | ABC-Z

Was wird aus dem beabsichtigten Durchstich zwischen Röntgenstraße und Gewerbegebiet in Martinsried? Nachdem der Gemeinderat von Planegg bereits vor zehn Jahren entschieden hatte, eine Straße durch den mit Bäumen und Büschen bepflanzten Wall zu verlegen, die beide Ortsteile miteinander verbinden soll, wird um das Wie und Wann weiter gerungen. Nun hat der Gemeinderat einen neuen Beschluss gefasst. Danach sollen die Bürger selbst entscheiden.

Ein Durchstich hätte enorme Folgen für viele Einwohner. Positiv: Die neue Martinsrieder Ortsmitte würde vom Durchgangsverkehr entlastet und erhielte eine höhere Aufenthaltsqualität. Negativ: Je nach Ausbauvariante käme auf die ohnehin stark belastete Röntgenstraße noch mehr Verkehr zu, möglicherweise sogar Lkw-Verkehr. Der müsste sich dann durch die stark verengte Röntgenstraße schlängeln.

Als der Planegger Gemeinderat 2023 beschloss, den seit etwa 50 Jahren umstrittenen Bau einer Umgehungsstraße von Martinsried zu den Akten zu legen, blieb der eigentlich damit verbundene Walldurchstich intern im Rathaus auf der Tagesordnung – sehr zum Unmut der Martinsrieder Bürger. Damit soll nun Schluss sein: Auf einer eigenen Informationsveranstaltung sollen die Planungen transparent gemacht werden, alle Unterlagen ins Internet gestellt. So hat es der Gemeinderat jetzt auf Antrag von Philipp Pollems und Peter von Schall-Riaucour von der Fraktion Pro Planegg und Marintsried (PPM) beschlossen. „Wall-Durchstich ja oder nein und falls ja in welcher Form?“, so wird die Fragestellung an die Bürger lauten.

In der Diskussion im Gemeinderat wurde deutlich, dass der erst vor wenigen Jahren fertiggestellte Umbau der Martinsrieder Ortsmitte offenbar in Teilen eine Fehlplanung war. Fachleute hatten gefordert, in der neue Ortsmitte einen „Shared Space“ einzurichten, sodass nur Schritttempo gefahren werden dürfte und alle Verkehrsteilnehmer die gleichen Rechte und Pflichten hätten. Verwirklicht worden ist allerdings eine Verkehrsberuhigung mit Tempo 30. Die Folge: Die Röntgenstraße bleibt eine Durchgangsstraße für den Gesamtverkehr von Nord nach Süd und umgekehrt.

Der geplante Durchstich allerdings findet nicht nur Freunde. Drei Varianten werden diskutiert: ein Fuß- und Radweg und zwei unterschiedlich breite Straßen. Nicht öffentlich wurde eine vierte Variante diskutiert, wie das Tiefbauamt im Rathaus bestätigt; dazu wurden den Gemeinderäten Daten zur aktuellen Verkehrslage samt Lärmschutzgutachten den Gemeinderäten in einem Workshop präsentiert. Zum Ärger von Philipp Pollems, der nun sagte: „Ich bin ein erbitterter Gegner davon, etwas hinter verschlossenen Türen zu machen. Ich bin für Transparenz.“

Das „Herumgeeiere“ müsse endlich ein Ende haben, findet ein Grüner

Dem schloss sich Jürgen Peters (Grüne) an. Die vom Tiefbauamt erarbeitete vierte Variante – offensichtlich eine Verlegung des Durchstichs in Richtung Westen – könne er mit den Bürgern nicht diskutieren, weil sie nicht öffentlich entwickelt worden sei. Peters schlug vor, alle Informationen online auf die Rathaus-Website zu stellen, „damit das Herumgeeiere mit der Nichtöffentlichkeit endlich ein Ende hat. Immerhin sind das wichtige Entscheidungsgrundlagen.“

Das jetzt beschlossene Procedere ähnelt dem Prozess zum Planegger Bahnhofsareal. Auf einer Infoveranstaltung im Kupferhaus sollen alle Einwohner Planeggs, nicht nur aus Martinsried, Gelegenheit erhalten, in kleinen Gruppen mit Fachleuten zu diskutieren. Auf diese Weise wollen Verwaltung und Gemeinderat ein klares Bild gewinnen, ob ein Durchstich des Walles überhaupt gewünscht ist.

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