Kunst in Bayern: Kulturausflüge im Freistaat | ABC-Z
München – Bayern kann mehr als nur Natur und Bierbrauen. Im Freistaat finden sich zahlreiche Kunststätten, die einen Besuch wert sind. Die AZ nimmt Sie mit zu den bedeutenden Kunstorten in Bayern.
Kulturausflug nach Polling: Dan Flavin, Stoa169 und Thomas Mann
Ein Kunstausflug nach Polling bei Weilheim verspricht Kunst und Geschichte. Im historischen Fischerbau können Besucher Dan Flavins beeindruckende Lichtinstallationen erleben, die durch das Zusammenspiel von Neonröhren und Tageslicht immer wieder neue visuelle Eindrücke schaffen. Michael Jarnach, der Kurator, erklärt in der AZ die faszinierenden Effekte des Kunstwerks.
Nur zwei Kilometer weiter an der Ammer befindet sich die Stoa169, ein Freilicht-Kunsttheater mit Säulen von internationalen Künstlern, das zum Nachdenken über Mensch, Gesellschaft und Natur anregt. Ein Spaziergang auf den Spuren von Thomas Mann rundet den Besuch ab und führt zu bedeutenden Orten seines Lebens und Schaffens in Polling.
Der Fischerbau mit Dan Flavin ist bis September, Sa und So, 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung (0881 9277 9946) geöffnet bei freiem Eintritt. Auch die Stoa ist kostenlos betretbar.
Kunstausflug nach Penzberg: Flower Power und Pop Art
Die Ausstellung “Where have all the flowers gone” im Museum Penzberg widmet sich der vielseitigen Künstlerin Corita Kent, auch bekannt als “Pop Art Nonne”. Corita Kent, die bereits mit 18 Jahren in den Orden “Immaculate Heart of Mary” eintrat, erlangte in den 60er Jahren durch ihre farbenprächtigen Druckgrafiken Bekanntheit. Die Ausstellung beleuchtet ihre Arbeit und ihr Leben sowohl innerhalb als auch außerhalb des Klosters, und zeigt, wie sie Kunst nutzte, um gegen Rassismus, Krieg und Gewalt zu protestieren.
Die Ausstellung dokumentiert ihre Entwicklung, von religiös inspirierten Werken bis hin zu politischen und gesellschaftlichen Botschaften, die sie in ihre Kunst integrierte.
Die Ausstellung im Museum Penzberg ist bis zum 17. November geöffnet.
Kunstausflug nach Kochel: Die berührende Ausstellung “Franz Marc. Das Reh fühlt”
Das Franz Marc Museum in Kochel widmet sich in der Ausstellung “Franz Marc. Das Reh fühlt” der tiefen Verbundenheit des Künstlers zu Rehen. Die Ausstellung zeigt, wie Marc die Anmut, Empfindsamkeit und Scheu dieser Tiere in seinen Werken einfing.
Neben Marcs eigenen Werken präsentiert die Ausstellung auch Verbindungen zu anderen Künstlern wie Joseph Beuys und Renée Sintenis, die ebenfalls das Motiv des Rehs in ihrer Kunst aufgriffen. Besucher erwartet eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Mensch und Natur, wie es in Marcs Werk und darüber hinaus thematisiert wird.
“Franz Marc. Das Reh fühlt”, bis 6. Oktober im Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8-10, Kochel, Di bis So 10 bis 18 Uhr.
“Samselsurium” im Buchheim Museum Bernried
Wie mache ich meinem Kind bloß das Museum schmackhaft? Das fragen sich – nicht nur – manche kunstliebenden Eltern mitunter angestrengt: Dabei kann das so einfach sein, wie das Buchheim Museum in Bernried derzeit beeindruckend mit der Ausstellung “Samselsurium – Die Welt von Paul Maar” unter Beweis stellt.
Neben dem berühmten Sams bevölkern Figuren wie Herr Taschenbier, das kleine Känguru und die Opodeldoks den Ausstellungsraum, der in bunten Farben gestaltet ist. Besonders spannend für Kinder sind die interaktiven Elemente wie die Wunschmaschine und der Regenschirmgenerator, die zum Mitmachen einladen. Zusätzlich gibt es originale Illustrationen und eine Marionettenbühne, die Maars Figuren zum Leben erwecken.
Buchheim Museum, Am Hirschgarten 1, 82347 Bernried am Starnberger See, bis 15. September, geöffnet Di – So 10 – 18 Uhr.
HAP Grieshaber: Der Widerständige von der Schwäbischen Alb
Die Ausstellung “HAP Grieshaber. Handdrucke der 1950er-Jahre” im Schloßmuseum Murnau zeigt die Werke des Künstlers Helmut Andreas Paul, kurz HAP, Grieshaber, der für seine großformatigen Holzschnitte bekannt ist. Der Künstler hatte ein feines Gespür für das Kombinieren von Farbtönen. In ihrer pudrig-gedämpften Nostalgie verweisen sie auf die 50er Jahre, auf der anderen Seite unterstreichen sie die Präsenz der nachdrücklich reduzierten Formen.
Neben der Ästhetik seiner Werke wird auch Grieshabers politisches Engagement deutlich, etwa durch das Plakat “Koreanische Mutter”, das den Koreakrieg thematisiert. Die Ausstellung beleuchtet die verschiedenen Facetten von Grieshabers Schaffen, von seiner romantischen Seite bis zu seinen politischen Statements.
“HAP Grieshaber. Handdrucke der 1950er-Jahre” bis 10. November im Schloßmuseum Murnau, Di bis So 10 bis 17 Uhr (bis 29. 9. Sa/So bis 18 Uhr).
Ausflug zur Kunst nach Murnau: Wo der Blaue Reiter entstand
In Murnau ließen sich die Mitglieder des Blauen Reiter zu aufregend neuen Bildern inspirieren. Dieser Kunst-Revolution kann man im Schloßmuseum nachspüren
Die Ausstellung im Schloßmuseum Murnau geht noch bis Ende September, Di bis So 10 bis 17, Sa und So bis 18 Uhr.