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Kiew antwortet auf Putin-Angebot: Selenskyj beharrt auf Waffenruhe ab Montag | ABC-Z


Kiew antwortet auf Putin-Angebot

Selenskyj beharrt auf Waffenruhe ab Montag

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Die Kriegsparteien unterbreiten sich Vorschläge für Gespräche. Der Kreml bietet Kiew direkte Verhandlungen ab Donnerstag an, angeblich ohne Vorbedingungen. Zur Forderung des Westens nach einer Waffenruhe ab Montag äußert sich Putin nicht. Genau das ruft Kiew auf den Plan.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wertet den Vorschlag Russlands für direkte Friedensgespräche als positives Zeichen, pocht aber auf eine Waffenruhe ab Montag. Der erste Schritt sei die Einleitung einer Waffenruhe am 12. Mai, erklärt Selenskyj in sozialen Netzwerken. “Es ist ein positives Zeichen, dass die Russen endlich begonnen haben, über ein Ende des Krieges nachzudenken”, so Selenskyj. “Und der allererste Schritt zur tatsächlichen Beendigung eines Krieges ist eine Waffenruhe.”

Es habe keinen Sinn, das Töten auch nur einen einzigen Tag fortzusetzen. “Wir erwarten von Russland, dass es eine Waffenruhe – eine vollständige, dauerhafte und verlässliche – ab morgen, dem 12. Mai, bestätigt”, schrieb der ukrainische Staatschef. In diesem Fall sei die Ukraine zu einem Gespräch bereit.

Die ultimative Forderung nach einer Waffenruhe ab Montag hatte die Ukraine gemeinsam mit wichtigen europäischen Verbündeten am Samstag ausgesprochen. Bei einem Treffen Selenskyjs mit den Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen hieß es, die Waffenruhe solle mindestens 30 Tage dauern und Verhandlungen über einen endgültigen Frieden dienen. Bei einer Ablehnung Russlands wurde mit weiteren Sanktionen gedroht.

Putin will mit Erdogan sprechen

Kremlchef Wladimir Putin beantwortete das Ultimatum in der Nacht mit einem Gegenangebot. Ab Donnerstag könnten direkte Verhandlungen ohne Vorbedingungen zwischen Russland und der Ukraine beginnen, sagte er. Der russische Präsident erwähnte die Aufforderung der Staats- und Regierungschefs bei seinen mitten in der Nacht getätigten Äußerungen nicht direkt. “Wir schlagen den Kiewer Behörden vor, die 2022 abgebrochenen Gespräche wieder aufzunehmen, und zwar, wie ich betonen möchte, ohne Vorbedingungen”, sagte Putin. Tatsächlich hat Moskau immer wieder betont, dass es die annektierten ukrainischen Regionen behalten werde.

Weiter kündigte der Kremlchef ein Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für den folgenden Tag an. Ob damit dieser Sonntag oder Montag gemeint war, ist unklar. Die Gespräche sollten darauf abzielen, die “tiefen Ursachen des Konflikts zu beseitigen und einen dauerhaften Frieden zu erreichen”. Er sagte auch, Russland schließe “nicht aus, dass wir uns in diesen Gesprächen auf eine neue Waffenruhe einigen können”.

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